ErmittlungenJunge Vandalen sollen bei Zerstörungstour durch Brühl Keller überflutet haben

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Das Bild zeigt Barbara und Rald Knappe im Keller neben der Waschmaschine.

In eigenen Keller habe das Wasser rund zehn Zentimeter hoch gestanden, berichten Barbara und Ralf Knappe. Vorbereitungen für die Trockenlegung haben sie schon getroffen.

In Brühl sollen in den vergangenen Tagen mehrfach junge Vandalen randaliert haben – und das vor laufender Kamera. An einem Haus richteten sie großen Schaden an.

Barbara und Ralf Knappe sind richtig sauer. Die Folgen der Schäden an ihrem Haus, verursacht durch eine zerstörerische Tour junger Leute durch das Neubauviertel Geildorfer Feld, können sie noch gar nicht abschätzen. Einer der drei jungen Leute, die von einer privaten Überwachungskamera am Montagmorgen um 3.30 Uhr gefilmt worden sind, wird gezeigt, wie er das Grundstück des Ehepaares Knappe betritt.

Den anhängenden Gartenschlauch habe er entfernt und dann den Hahn aufgedreht, erzählt das Ehepaar, das noch am Vormittag Anzeige bei der Polizei erstattete. Erst am Morgen um 6.30 Uhr habe sie in der Küche ein ungewohntes Geräusch gehört und aus dem Fenster einen Mann gesehen, der sich später als ein Nachbar herausgestellt habe, der den Wasserhahn wieder geschlossen habe, erzählt Barbara Knappe.

Brühl: Ehepaar muss mit Nachbarn Wasser aus dem Keller schippen

Danach habe das Ehepaar in der erst im Dezember bezogenen Doppelhaushälfte in der Straße Am Petershof unter der Mithilfe freundlicher Nachbarn Wasser aus ihrem Keller schippen müssen. Rund zehn Zentimeter hoch habe das Wasser gestanden, die Wasseruhr habe fast zwei Kubikmeter gezählt. Über den Schacht zum Kellerfenster sei das Wasser durch das geschlossene Kellerfenster in den Keller gesickert, schildert das Ehepaar. Einen Wasserschaden zeigt auch der Estrich im Nachbarhaus.

Das Bild zeigt Ralf Knappe am Wasserhahn seines Vorgartens.

Ralf Knappe zeigt den Wasserhahn im Vorgarten über dem Kellerfenster.

Dort bohrte am Donnerstag bereits eine Fachfirma für Bautrocknung Löcher in den Estrich, um die darunter liegende Feuchtigkeit abzusaugen. Am Nachmittag wollte die Firma mit den gleichen Arbeiten im Keller der Knappes fortfahren. Auf seinem Rechner zeigt Ralf Knappe zwei Videos von der Überwachungskamera der Nachbarin und einer weiteren von der Straße Am Michaelshof.

Brühler stellen Strafanzeige bei der Polizei

Drei junge Leute zeigen die Videos, einer trägt eine eingeschaltete Solarleuchte in der Hand, die jetzt in einem der Gärten des Neubaugebietes fehlt, einer hat ein Sackgassenschild geschultert, das später im Garten gegenüber wiedergefunden wurde. Die Gesichter der Leute sind nicht zu erkennen.

Das Bild zeigt einen Kellerraum, in dem ein Wasserabsauggerät steht.

Vorbereitungen für die Trockenlegung haben Ralf Knappe und seine Frau Barbara schon getroffen.

Sie tragen helle kurze Hosen, einer eine orange Weste und ein anderer ein auberginefarbenes Collegeshirt. Herausgerissene Blumen am Einkaufszentrum Lidl, ein zerschmetterter Blumentopf in einem Vorgarten, ein Schuh auf einem Autodach unterhalb ihres mutmaßlichen Wurfziels, einer Satellitenschüssel, seien außerdem von der Nachbarschaft gefunden worden, berichtete das Ehepaar.

Am Donnerstag bestätigte eine Polizeisprecherin den Eingang der Anzeige des Ehepaares Knappe, die Kriminalpolizei ermittle. Einen unmittelbaren Bezug zwischen der Zerstörungstour am Neubaugebiet Geildorfer Feld zum Fall zweier Jugendlicher am darauffolgenden Dienstagabend wollte die Polizeisprecherin nicht bestätigen.

Anwohner hatten die Polizei am Dienstag um 19 Uhr zu zwei Jugendlichen auf dem Spielplatz am Lidl gerufen. Eine unmittelbare Straftat sei für die Beamten aber nicht zu erkennen gewesen, so die Sprecherin der Kreispolizei, sie hätten lediglich „mit Äpfeln geworfen“, die Personalien der Jugendlichen seien aufgenommen worden.

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