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2,1 Millionen investiertVollendung des Janshofs in Brühl löst nicht nur Begeisterung aus

Lesezeit 3 Minuten
Zu sehen ist der neu gestaltete Janshof.

Der Umbau des Janshofs im Herzen Brühls ist vollendet.

Der große Wassertisch und der Trinkwasserbrunnen können noch nicht genutzt werden.

Noch sprudelt am Wassertisch kein kühles Nass und der Trinkwasserspender befindet sich umzäunt im Probebetrieb, aber die Stadtverwaltung betrachtet den Umbau des Janshofs als vollbracht. „Das Projekt Neugestaltung Janshof wurde im Zeit- und Kostenrahmen abgeschlossen“, heißt es aus dem Rathaus.

2,1 Millionen Euro, davon 1,5 Millionen Euro aus der Städtebauförderung NRW, hat das Projekt gekostet. Zahlreiche Planungswerkstätten, Informationsveranstaltungen und Ratsbeschlüsse, in die jeweils Anregungen und Wünsche eingeflossen seien, hätten zum Ergebnis beigetragen, so die Stadt. „Der Janshof ist nun ein Ort zum Verweilen, respektvollen und gegenseitigem Begegnen sowie Aufatmen geworden, der mit Leben gefüllt werden kann“, heißt es.

Kritik an der Gestaltung kommt von Brühler FDP

Auf so viel Begeisterung stößt die Umgestaltung, die mit Abschluss der Arbeiten am angrenzenden Rathaus Ende 2023 starteten, längst nicht überall. Der in der Platzmitte aufgebrachte Bodenbelag sei dunkelbraun statt wie angedacht sandfarben hell, monierte etwa die FDP-Fraktion. Vergleichbares gelte für den Farbton der Sitzmöbel. „Der ganze Platz wirkt daher dunkel und wuchtig statt hell und licht“, so die Liberalen.

Den Passanten Ulrike Schmied und ihrem Mann Udo gefällt der Platz auch nur bedingt. „Es sieht besser aus als vorher. Da war der Janshof ja nur ein Parkplatz. Aber die Gestaltung wirkt doch sehr nüchtern“, findet Ulrike Schmied. „Und im Sommer wird es bestimmt zu heiß hier“, glaubt ihr Mann.

„Zukünftig werden die Sitzmöglichkeiten schattig liegen, daher hält sich auch die Wärmereflektion im Hinblick auf den gesamten Platz im Rahmen“, erklärt derweil die Stadt. Die dunkelbraune Lasur von Bänken und Stühlen biete Vorteile. Der Unterhaltungsaufwand sei viel geringer, weil die dunkle Farbe weniger anfällig für Schmierereien sei und den äußeren Einflüssen wie Witterung und Sonneneinstrahlung besser trotzen könne. Bei dem Grauwacke-Splitt handele es sich um ein Naturprodukt, welches sich farblich unterscheide, so die Stadt.

Das Material in der Platzmitte diene bei Starkregen als Retentionsraum – Wasser kann also versickern und wird gespeichert. Somit werde „ein aktiver Beitrag zur Klimafolgenanpassung geleistet und gleichzeitig das Mikroklima in der Innenstadt verbessert“. Zudem werden die neuen Abstellmöglichkeiten für Fahrräder und Carsharing-Wagen und die Installation eines dritten Wasserspenders in der City positiv herausgestellt.

Zu sehen ist der defekte Wasserspender am Markt.

Der Wasserspender am Markt muss repariert werden.

Letzterer kann jedoch noch nicht benutzt werden. Bis zur Beprobung laufe das Gerät im Dauerbetrieb, erst wenn das Wasser kontrolliert und einwandfrei seid, ist ein Betrieb per Knopfdruck vorgesehen. Das funktioniert derzeit nur auf dem Balthasar-Neumann-Platz. Am Spender auf dem Markt wurde der Druckknopf beschädigt und das Gerät vorerst stillgelegt.

„Die Reparatur ist beauftragt, so dass nach der Wiederinbetriebnahme voraussichtlich Mitte Juni zunächst der Dauerbetrieb erfolgen kann. Im Anschluss kann nach erfolgreicher Beprobung ohne Befund dann der Intervallbetrieb erfolgen“, so die Stadt. Ursprünglich sollten die beiden bestehenden Trinkwasserbrunnen Anfang Mai für die Nutzer in Betrieb genommen werden.