„Das tut schon weh“Abriss der Brühler Johanneskirche hat begonnen

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Vor einigen Monaten wurde die Johanneskirche entwidmet, nun werden das Gotteshaus und das Gemeindehaus abgerissen.

Vor einigen Monaten wurde die Johanneskirche entwidmet, nun werden das Gotteshaus und das Gemeindehaus abgerissen.

Brühl – Nur noch ein großes Loch klafft dort im Boden, wo bis vor wenigen Tagen die Johanneskirche gestanden hat. Mit einem Bagger wird zurzeit die Erde auf dem Grundstück am Rodderweg begradigt. Denn wie der Kirchenmeister der evangelischen Gemeinde Brühl Peter Pfannkuche auf Anfrage sagte, soll schon am kommenden Montag mit dem Bau der Kindergarten-Erweiterung begonnen werden. „Unsere Kita bekommt jetzt eine dritte Gruppe“, erklärte er.

Trotzdem stimme es auch ihn traurig, mitansehen zu müssen, wie zuerst die Johanneskirche verschwand und jetzt auch das Gemeindezentrum nach und nach abgetragen wird. „Das tut schon weh“, sagte er. Einzig der markante Glockenturm soll stehen bleiben und so an das einst blühende Gemeindeleben erinnern. Als Besonderheit der Baustelle beschrieb die Bauleiterin für den Abbruch, Sabrina Ochs, die Nähe zum Kindergarten.

Mitgliederschwund über die Jahre

Für sie und den Fachgutachter für Schadstoffe, Marco Fried, sind solche Baustellen Alltagsgeschäft. Aktuell gehen sie davon aus, dass sie schon in drei bis vier Wochen mit den Abbrucharbeiten im Rodderweg fertig sind. „Dann geht es an eine neue Baustelle“, so Ochs.

„Als das Gemeindezentrum 1961 und später 1975 auch die Johanneskirche errichtet wurden, hatte unsere Brühler Kirchengemeinde etwa 13.000 Mitglieder“, erklärte Pfannkuche.

Jetzt zähle die evangelische Kirchengemeinde Brühl nur noch 8000 evangelische Christen, so der Kirchenmeister. Deswegen hatte man sich entschlossen, drei Kirchen im evangelischen Gemeindebezirk Brühl zu schließen.

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Außer der Johanneskirche waren dies die Martin-Luther-Kirche in Bornheim-Walberberg und die Thomaskirche in Köln-Meschenich. Neben der Kindergartenerweiterung im Rodderweg wird die Antonita-Siedlungsgesellschaft, die das etwa 2000 Quadratmeter große Restgrundstück erworben hat, eine Wohnsiedlung für inklusives Wohnen errichten. Zurzeit jedoch läuft noch der Abbruch. Dabei habe man auch Asbest gefunden, der in Behältnissen fachgerecht entsorgt werde.

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