Lieferverkehr durchs WohnviertelNeuer Rewe-Markt sorgt für Ärger bei Brühler Anwohner

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Die neuen Anwohner der Weißer Straße müssen sich auf Lieferverkehr für den künftigen Rewe-Markt einstellen.

Die neuen Anwohner der Weißer Straße müssen sich auf Lieferverkehr für den künftigen Rewe-Markt einstellen.

Brühl-Ost – Wo jahrzehntelang das Gebäude des Schlachthofs mit seinem markanten Turm die Silhouette von Brühl-Ost bestimmte, wachsen inzwischen neue Wohngebäude in den Himmel. Die Weißer Straße dürfte schon in wenigen Monaten deutlich mehr Anwohner zählen.

Die Menschen des Viertels betrachten die Entwicklung nicht ohne Sorge. Denn in unmittelbarer Nähe entsteht bald ein neuer Rewe-Markt, der seine Waren über die Weißer Straße erhalten soll.

Verwaltung beschwichtigt

Diese Planung sei total daneben, findet Kerstin Rees-Witte, die in Brühl-Ost lebt. Sie fürchtet brummende Kühllaster und rangierende Lkw, „die beim rückwärts Rangieren piepen“. In einer reinen Wohnstraße sei das eine Zumutung, sagt sie. Vor allem aber sei dieses Übel vermeidbar gewesen. „Warum wird der Rewe nicht genau wie der Aldi nebenan von der Lise-Meitner-Straße aus beliefert?“, fragt sie.

Hans-Hermann Hürth, Vorsitzender Ortsgemeinschaft Brühl-Ost, kann diese Kritik verstehen. „Optimal ist das nicht, auch wenn der Lieferverkehr zum Schlachthof sicherlich noch schlimmer war“, meint er. Ärgerlich findet es Hürth, dass man nicht frühzeitig informiert worden sei. „Jetzt kann man wohl nichts mehr ändern“, sagt er.

Stadtverwaltung besänftigt

Die Stadtverwaltung versucht, die Sorgen der Anwohner zu zerstreuen. Die Wohnbebauung genieße gegenüber der Einzelhandelseinrichtung einen Schutzanspruch, Richtwerte für ein gesundes Wohnen müssten gewährleistet werden. Man habe mögliche Lärmemissionen der Lüftungs- und Kühlanlagen auf dem Dach der Gebäude und des Liefer- und Kundenverkehrs genau untersucht, so die Verwaltung. Der Bauherr sei verpflichtet, geeignete Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Dazu zählten klar definierte Lieferzeiten, Lärmschutzwände und die Einhausung des Anlieferareals.

„Auf Betreiben der Verwaltung wurde eine alternative Lage der Anlieferung geprüft, diese ließ sich jedoch aufgrund der bestehenden Waschanlage nicht realisieren“, teilte die Stadt mit. Eine alternativer Lieferroute wäre nur zu Lasten der Stellplatzanzahl möglich gewesen, was in keinem Fall hinnehmbar sei.

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„Das Lieferaufkommen ist aber auch nicht mit früher zu vergleichen, als sich Fahrzeuge mit Ziel Schlachthof bereits in den sehr frühen Morgenstunden in den umgebenden Straßen aufreihten und aufgrund laufender Motoren und Kühlaggregate zu viel Ärger führten“, hieß es. Zudem stelle der Rewe-Markt einen positiven Impuls für die Nahversorgung im Stadtteil dar.

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