„Diverse ärgerliche Dinge passiert“Politiker kritisieren Verzögerungen des Brühler Rathausbaus

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Das sich im Umbau befindliche Brühler Rathaus.

Der Rathausanbau soll nun erst im August vollendet werden. Es ist nicht die erste Verzögerung bei dem Millionen-Projekt.

Der Kostenrahmen des Rathausumbaus soll stabil bleiben. Parteiübergreifend zeigte sich allerdings Unmut über die erneute Verzögerung.

Wenn auch mit aller Vorsicht, so verkündete Bürgermeister Dieter Freytag vor dem städtischen Hauptausschuss doch eine gute Nachricht zum Rathausbau in Brühl. „Im Moment sieht es so aus, dass der Bau im Kostenrahmen bleibt“, so Freytag. 30,5 Millionen Euro sind für die Errichtung des neuen Anbaus und die Sanierung des Altbaus seit der letzten Budgeterhöhung eingeplant.

Die Kunde, dass der Zeitplan hingegen ein weiteres Mal angepasst werden musste, hatte derweil schon die Runde gemacht. Statt im Frühsommer soll das Gebäude nun Mitte August bezugsfertig sein. Die Ausschussmitglieder ergriffen die Gelegenheit, um ihren Unmut zu bekunden. FDP-Fraktionschef Jochem Pitz war verwundert, dass bei routinemäßigen Kontrollen in diesem späten Stadium des Projekts noch Schwachstellen beim Brandschutz offenbar geworden sind – dies ist einer der Gründe für die Verzögerung. Er frage sich, ob der Fachplaner geschlafen habe.

Auch sein Pendant von der CDU, Holger Köllejan, fokussierte seine Kritik auf die Verantwortlichen. „Wir haben Architekten, die tatenlos zusehen und einen Projektsteuerer, der die erneuten Probleme mit großer Leichtigkeit darstellt. Das ist schon verwunderlich“, sagte er. Georg Hilger, Fachmann in Diensten der Stadtverwaltung, erklärte, es gebe es auf der Baustelle keine großen Schwierigkeiten mehr, aber einige Kleinigkeiten, die sich aufsummierten. „Wenn man durch das Haus geht, sieht man Bereiche, da fehlt nur noch die Endreinigung“, so Hilger. In anderen Räumen sehe es aber deutlich schlechter aus.

Harry Hupp (Piraten) sagte: „Der Drops ist gelutscht. Es ist gekommen, wie die Bürgerinitiative, die gegen den Bau war, immer gesagt hat.“ Er wünsche sich, dass alle Kosten für das Bauprojekt einmal zusammengetragen würden. So auch jene für die angemieteten Container, in denen ein Teil der Verwaltung arbeite.

Ratsherr Daniel Buncic von den Grünen hinterfragte das Prozedere insgesamt. „Es sind diverse ärgerliche Dinge passiert. Gibt es Möglichkeiten, so etwas in Zukunft zu vermeiden? Wäre die Zusammenarbeit mit einem Generalunternehmer besser?“, fragte Buncic mit Blick auf anstehende Großprojekte wie den Bau der Feuerwache. Bürgermeister Freytag kündigte erneut eine Aufarbeitung an. Zum Engagement eines Generalunternehmers sagte er: „Das Risiko lässt sich jeder Unternehmer dann auch vergüten.“ Mit anderen Worten: Ein Kostenvorteil ist alles andere als sicher.

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