Monatelanger Streit ums TempoKreisstraße 30n wird trotz zahlreicher Mängel eröffnet

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Eine kritische Stelle in der Kreisstraße ist die Einmündung der Brahmsstraße an der Kita Glückspilze (li.)

Eine kritische Stelle in der Kreisstraße ist die Einmündung der Brahmsstraße an der Kita Glückspilze (li.)

Elsdorf – Die Kreisstraße 30n, die vor fast fünf Monaten fertiggestellt wurde, soll noch im März eröffnet werden. Das stellen Stadt und Kreis in einer abgestimmten Pressemitteilung in Aussicht.

Die Stadt wollte wegen der Einmündung der Brahmsstraße samt anliegendem Kindergarten Tempo 50 als Höchstgeschwindigkeit für die neue Nordumgehung. Der Kreis beharrte auf 70 km/h. So rief der Kreis die Bezirksregierung als Richterin an. Die sagte zur Tempofrage zwar nichts, listete aber in einem „Audit“ 45 Mängel an der Bauausführung auf: Zu geringe Kurvenradien, zu schmale Bankette und Randstreifen, ein zu weit entfernter Überweg, zu kurze Fahrbahnteiler, zu schmale Fahrbahnen, fehlende Beschilderungen sind nur einige Beispiele der langen Liste.

So rechtfertigt der Rhein-Erft-Kreis die Baumängel

Der Kreis rechtfertigt sich damit, dass die Planung aus dem Jahr 2001 stamme, Richtlinien novelliert wurden, die Planung aber offenbar nicht durchgängig angepasst wurde. Weite Teile der Mängelliste wiegelte der Kreis als weniger bedeutsam ab. Erforderliche Nachbesserungen seien mit wenigen 100 Euro zu erledigen, betont er.

Die Bezirksregierung teilte mit, dass der Kreis durch das Audit „eine taugliche Entscheidungsgrundlage vorliegen hat“ für die Tempofrage, die jedoch nicht thematisiert wurde.

Bau der Elsdorfer Kita oder Einvernahme des Kreises

Auch die Stadt bekommt, abschließend in Punkt 45, von der Bezirksregierung einen Einwand zu lesen. Aus der Umgehungsstraße biege man in eine Spielstraße (7 km/h) ab, das sei unfallträchtig. Daher solle die Spielstraße erst einige 100 Meter hinter der Kita beginnen. Der Bau der Kita (Spatenstich vor sechs Jahren) sei ohne Einvernahme des Kreises erfolgt und eine Anbindung der Brahmsstraße nicht vorgesehen gewesen, beschieden zudem die Kreisstraßenbauer der Stadt.

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Als Kompromiss wurde jetzt ausgehandelt: Die Brahmsstraße darf an die K30n angebunden bleiben; zwischen Friba und Ohndorfer Straße darf mit 70 km/h gefahren werden; dahinter bis zum, Jadgweg in Neu-Etzweiler mit 50 km/h; an der Brahmsstraße nimmt die Stadt noch „Anpassungen“ vor.

Noch im März soll die Straße freigegeben werden, nachdem der abgerutschte Lärmschutzwall wieder instand gesetzt wird. Geplant sind Verkehrs- und Tempoerhebungen auf der K30 und in der Brahmsstraße.

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