Abo

102 rote RosenSybilla Schauf feiert in Elsdorf ihren 102. Geburtstag

Lesezeit 2 Minuten
Es ist Sybilla Schauf an ihrem Geburtstag zu sehen.

Sybilla Schauf an ihrem 102. Geburtstag.

Die im Jahr 1921 geborene Sybilla wünschte sich einen Käsekuchen und einen Erdbeerboden. Außerdem bekam sie 102 rote Rosen geschenkt. 

„Ich bin total fit im Oberstübchen“, sagt Sybilla Schauf, die heute 102 Jahre alt wird. Im Alloheim feiert sie mit der Familie und den Mitbewohnern. Sybilla Schauf wurde 1921, als Tonfilme noch in der Erprobungsphase waren, Autos keine 100 Kilometer pro Stunde schafften und ein Brot 233 Milliarden Reichsmark kostete, in Ossendorf geboren.

Nach dem Schulabschluss arbeitete sie in einem Geschäft, später in einem Haushalt und bis zur Hochzeit 1942 bei der Post im Innendienst. „Ich war damals noch jung, und die Kollegen dachten, sie könnten mich rumkommandieren. Ich habe denen gezeigt, wer mich kommandieren darf“, erzählt die Jubilarin und lächelt verschmitzt.

Hochzeit in der Kölner St.-Agnes-Kirche

Ihren späteren Mann Matthias Schauf lernte sie über den Bruder kennen. Beide waren auf dem Kriegskreuzer „Prinz Eugen“ im Einsatz, und der Bruder brachte seinen Kameraden mit nach Hause. 1942 fand die Hochzeit in der Kölner St.-Agnes-Kirche statt. 1944 zog das Paar nach Elsdorf an die Maarstraße.

Sybilla Schaufs Vater und später auch ihr Mann hatten bei der Zuckerfabrik Arbeit gefunden. Die beiden Kinder der Eheleute wuchsen an der Maarstraße auf. 1966 zog die Familie in das selbst gebaute Eigenheim an der Angelsdorfer Kolpingstraße. Dort lebte Sybilla Schauf, deren Mann 1999 gestorben ist, bis vor fünf Jahren und versorgte Haus und Garten, bis sie 2018 ins Alloheim zog.

102 Rosen zum Geburtstag

„Meine schönste Zeit war die Jugend. Wir waren zwar arm, aber ich habe alles mitgemacht.“ Schwer sei es im Krieg gewesen, als die Familie vor den Bomben in den Bunker der Zuckerfabrik flüchten musste. Heute bevorzugt die Jubilarin einen gemächlichen Alltag, sieht viel fern, besonders die Nachrichten, und trinkt abends ein Glas Rotwein.

Gelegentlich ist sie auch ohne Rollstuhl anzutreffen. „Ich sitze nicht gerne im Rollstuhl. Ich laufe lieber, wenn es kurze Strecken sind.“ Zum Geburtstag hat Frank Röser, Leiter des Sozialdienstes im Alloheim, 102 rote Rosen besorgen lassen. Und für die Kaffeetafel mit Tochter, Enkelkind, zwei Urenkeln und zwei Ururenkeln hat sich die Jubilarin einen Käsekuchen und einen Erdbeerboden gewünscht.

KStA abonnieren