Tote Fische und kranke HundeUrsache der Verunreinigung des Elsdorfer Fließes gefunden

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Die Ursache der Verunreinigung ist gefunden.

Elsdorf – Gefärbtes Wasser hat jetzt in Elsdorf für Klarheit gesorgt.

Die Verunreinigung des Elsdorfer Fließes hat ihre Ursache in einem falschen Kanalanschluss. Versehentlich wurde vor einigen Jahren, als an der Dürener Straße ein neues Werksgebäude entstand, von einer Fremdfirma im Auftrag der Stadt das Schmutzwasserrohr an die Regenwasserkanalisation angeschlossen. Dadurch gelangten Produktionsabfälle nicht wie vorgesehen ins Klärwerk, sondern in das Fließ.

Nachdem schon vor Weihnachten die Verunreinigung im Gerinne, das ab der Oststraße offen fließt, sichtbar wurde, wurde das Rohr vor Silvester abgesperrt und das verbliebene Wasser abgepumpt. In dieser Woche gingen die Fachleute auf Spurensuche.

Elsdorf: Naturschützer schlug Alarm

Schon am Jahresende äußerte die städtische Fachbereichsleiterin Susanne Dettlaff die Vermutung, dass das Hochfahren der Produktion in dem Werksgebäude ursächlich für die Kontamination sein könnte. Dort erforscht und produziert die Pfeifer & Langen-Tochter Savanna unter anderem Zuckerprodukte. Und dort wurde am Montag gefärbtes Wasser eingeleitet, das nach einiger Zeit am Rohrstutzen an der Oststraße ankam. Dadurch war die Fehlleitung, an der die Savanna keine Schuld trägt, zweifelsfrei erwiesen. Umgehend wurde der Fehlschluss behoben.

Derweil kümmert sich der Erftverband um den Zustand des Gewässers. Wie deren Spezialist Ulrich Muris mitteilt, sollen in kürzeren Abständen Proben des Wassers im offenen Bach und im Kanalrohr gezogen und analysiert werden. „Wir wollen herausfinden, wie der Bach sich verändert hat und wie wir reagieren können“, sagt Muris.

Tote Fische und kranke Hunde

Naturschützer Rolf Thiemann, der nach Klagen von Passanten über tote Fische und erkrankte Hunde nach Weihnachten Alarm geschlagen hatte, hat derweil das Leben im und am Gewässer untersucht. Libellen wurden gefunden, Muscheln, Asseln und Larven. Verschwunden ist nach seinen Angaben der breitgefächerte Fischbesatz. „Vermutlich sind die Fische wegen der Verunreinigung und des Gestanks in Richtung Erftmündung abgewandert“, fürchtet er. Verendete Fische seien möglicherweise gefressen worden.

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Ein Speziallabor in Frankfurt – im Rheinland war wegen der Feiertage keines aufzutreiben – hatte nach Weihnachten entnommene Wasserproben untersucht und lieferte gestern das Ergebnis, dass das Wasser unbedenklich in der Kläranlage gereinigt werden könne. Das hatte der Erftverband inzwischen bereits selbst herausgefunden. Eine toxikologische Untersuchung habe das Labor nicht vorgenommen. Da das Wasser bereits entsorgt ist, wird es eine solche Auswertung nach Auskunft der Stadtverwaltung auch nicht mehr geben können.

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