Tagebau HambachKünstlicher See ist nicht zum Baden

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Ein Stück entfernt von der Brücke über den Wiebach bei Berrendorf soll bis zur Baumreihe im Hintergrund (die entlang der B 477 verläuft) ein neues Biotop für Watvögel entstehen.

Ein Stück entfernt von der Brücke über den Wiebach bei Berrendorf soll bis zur Baumreihe im Hintergrund (die entlang der B 477 verläuft) ein neues Biotop für Watvögel entstehen.

Elsdorf – Wo sich jetzt noch Felder entlang des Wiebachs erstrecken, soll es bald einen neuen See für Watvögel geben. Auf einer rechteckigen, langgezogenen Fläche zwischen Widdendorf und Berrendorf, nördlich an den Wiebach und westlich direkt an die Bundesstraße 477 angrenzend, ist das 2,3 Hektar große Gewässer geplant. Der See wird als Ersatz für die Teiche dienen, die südlich der Kreisstraße 34, unweit von Mönchskaul, liegen, die ehemaligen Klärteiche der Elsdorfer Zuckerfabrik. Bis auf zwei Teiche, die inzwischen dem Naturschutzbund (Nabu) gehören, wird das großflächige Biotop demnächst dem Tagebau Hambach zum Opfer fallen.

Die Fläche für den neuen See gehört RWE Power, und das Bergbauunternehmen hat die Stadt gebeten, der Genehmigung durch die Bezirksregierung Arnsberg zuzustimmen. Der Elsdorfer Planungsausschuss gab einstimmig grünes Licht. Die Verwaltung empfiehlt auch, das Gelände einzuzäunen, damit das neue Biotop nicht durch Vandalismus beschädigt wird und damit niemand auf die Idee kommt, in dem See zu baden.

Wie bei RWE Power zu erfahren war, sollen die Arbeiten schon im August beginnen. Der See soll ausgedehnte Flachwasserbereiche von 15 bis 30 Zentimetern Wassertiefe besitzen, ideal für Watvögel. In der Mitte ist ein Areal mit einer Tiefe von 1,40 Metern vorgesehen. Zwei Inseln im Gewässer sollen den Vögeln die Möglichkeit zum Brüten bieten.

Der Boden des Sees wird mit einer Spezialfolie abgedeckt, auf die Erdreich aufgebracht wird. Optisch soll das Biotop an die Landschaft angepasst werden und ganz natürlich wirken. Rundherum werden Hecken gepflanzt, und an der Nordseite des Sees ist geplant, eine Reihe von Obstbäumen zu pflanzen. Die Arbeiten sollen bis zum Ende des Jahres abgeschlossen sein.

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