Neujahrsschwimmen50 Schwimmer trotzen im Liblarer See in Erftstadt 6,2 Grad Wassertemperatur

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Ein Mann, bekleidet mit einer Badehose, spring von einem Steg in den Liblarer See.

Wagemutig und unerschrocken gingen die Wassersportfreunde aus Liblar mit Freunden und Gleichgesinnten am Neujahrstag ins Wasser.

Einige der Badegäste, die der Einladung der Wassersportfreunde Liblar folgten, sind überzeugt, dass kaltes Wasser Glückshormone freisetzt. 

Nein, trotz des milden Winters haben die Wassersportfreunde Liblar am Neujahrstag nicht die Badesaison am Liblarer See für das Jahr 2024 eröffnet. Vielmehr begrüßten sie das neue Jahr mit einem Sprung ins kühle Nass. Zum zweiten Mal hatte Organisatorin Silke Schäfer zum Neujahrsschwimmen eingeladen.

Und wieder waren um die 50 „Wasserratten“ der Wassersportfreunde, aber auch Freunde aus Köln und dem benachbarten Segel-Club-Ville gekommen. Einige trugen Badeanzüge, andere hatten sich zudem lustige Mützen und Hüte aufgesetzt. Auch in Ringel-Shirts und langen Zipfelmützen tauchten die Badegäste in die kalten Fluten.

Ein eiskalter Wind fegte über den Liblarer See

Eisbaden darf man das aber nur nennen, wenn das Wasser höchsten fünf Grad warm ist. Silke Schäfer: „Wir sind deswegen heute hier zum Winterschwimmen zusammengekommen.“ Die Wassertemperatur lag bei 6,2 Grad. Ein eiskalter Wind fegte über den Liblarer See, als sich die Schar ins Wasser begab.

Adam Lis (54) war auch im vergangenen Jahr dabei. Auf die Frage, warum er bei der Kälte ins Wasser geht, meinte er nur: „Weil ich es kann.“ Vier Sekunden habe er es im letzten Jahr im Wasser ausgehalten. „Sechs Minuten schaffe ich heute“, sagte er, bevor er tief Luft holte und sich ins Wasser gleiten ließ.

Ich fühle mich nach jedem Bad im kalten See viel besser als vorher.
Jutta Brings, Schwimmerin

Obwohl er dieses Gefühl bereits kenne, koste es ihn jedes Mal viel Überwindung. Eine Faustregel besage, dass man pro Grad über Null eine Minute im Wasser bleiben könne. Patricia Schweiger (48) geht mit Gleichgesinnten das Jahr über jede Woche zwischen zwei und dreimal im Liblarer See schwimmen.

„Ich fühle mich nach jedem Bad im kalten See viel besser als vorher“, erklärte Jutta Brings (56). Andrea Krone, Anja Flamm und Birgit Döring waren aus Köln gekommen. „Bei diesen Temperaturen macht das Schwimmen im See gute Laune“, lautete ihr Credo.

„Mir ist das viel zu kalt“, meinte Melanie (9), als sich ihr Vater Thomas Plück badefertig machte. „Aber Papa kann das“, lobte das Mädchen, er dusche ja auch immer eiskalt. Marc Helmhold sprang vom Steg aus mit Anlauf ins kalte Nass. „Dabei werden 120 Prozent Adrenalin freigesetzt und 180 Prozent Glückshormone“, sagte er.

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