Wasser stand zwei Meter hochReparaturarbeiten an der A553 schreiten voran

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Projektleiter Hans-Werner Seul von der Autobahn GmbH Rheinland schätzt, dass die Erft weit über zwei Meter unter der Autobahnbrücke gestanden hat.

Projektleiter Hans-Werner Seul von der Autobahn GmbH Rheinland schätzt, dass die Erft weit über zwei Meter unter der Autobahnbrücke gestanden hat.

Erftstadt-Bliesheim – Noch sieht das Flussbett der Erft unter der Brücke der Bundesautobahn (BAB) 553 bei Bliesheim ziemlich verwüstet aus. Schottersteine liegen kreuz und quer im Wasser, in dem auch zwei teils überspülte Rohrleitungen zu erkennen sind. Wie ein gewaltiger Krater wirkt zudem die völlig ausgespülte Uferbefestigung einige Meter flussabwärts hinter der Unterführung.

„Hier sind durch die Flutkatastrophe im vergangenen Jahr erhebliche Schäden entstanden“, sagt Hans-Werner Seul von der Autobahn GmbH Rheinland. Als zuständiger Projektleiter koordiniert er die Wiederaufbauarbeiten unter den beiden Brücken in dem Autobahnabschnitt. Unter einer fließt die Erft, die zweite Brücke ist über den Mühlengraben gebaut.

Gesamtschaden; 2,5 Millionen Euro

Bei der Flut wurde zudem das Regenrückhaltebecken oberhalb der Erft und des Mühlengrabens an der A 553 in Mitleidenschaft gezogen. Es befindet sich rechts der Autobahn in Fahrtrichtung Köln, kurz vor dem Rastplatz Am Alten Hau. Dort wird laut Seul das Niederschlagswasser der Autobahn aufgefangen, gereinigt und über ein Rohrleitungssystem in die Erft geleitet. „Der Gesamtschaden an diesen drei miteinander verbundenen Standorten und den Schäden an einigen Böschungsabschnitten entlang der Autobahn 553 beträgt insgesamt um die 2,5 Millionen Euro“, berichtet Seul. Nie werde er das Bild vergessen, das sich ihm an der Erftbrücke wenige Tage nach der Flutkatastrophe geboten habe. „Die gesamten gemauerten und mit Steinen gepflasterten Uferbefestigungen waren weg.“

Rückhaltebecken beschädigt

Mit einer ungeheuren Kraft seien dicke Pflastersteine einfach weggespült worden. Inzwischen ist der sogenannte Kolkschutz, die angehobene Pflasterung unter der Erftbrücke, auf der linken Seite wieder hergestellt. Diese dient auch als Fuß- und Radweg entlang der Erft. „Der Kolkschutz ist auch deswegen wichtig, weil er das Bauwerk der Brücke vor möglichen Unterspülungen schützt“, erklärt Seul.

„Eigentlich sollten hier jetzt die Bauarbeiten auch auf der rechten Seite der Erft im Gange sein“, sagt der Projektleiter. Das sei auch so mit dem Erftverband abgesprochen. „Doch aktuell ist an ein Weiterbauen nicht zu denken.“ Schuld seien die Wetterverhältnisse.

Für den Weiterbau müsse die Baustelle völlig trockengelegt werden. Der Erftverband habe auch schon entsprechende Röhren in die Erft gelegt, um den Fluss bei einer Wassermenge von drei Kubikmetern pro Sekunde in Höhe der Baustelle dort hindurch zu lenken. „Jetzt sind jedoch beide Röhren überflutet. Die Erft führt zu viel Wasser.“ Seul sprach von bis zu 25 Kubikmetern Wasser pro Sekunde, die dort in der Spitze talwärts fließen. Daher seien die Bauarbeiten erst einmal eingestellt.

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Allerdings gehen die Meteorologen davon aus, dass für die nächsten zwei Wochen ruhigeres und überwiegend sonniges Wetter herrschen wird. Fast abgeschlossen ist laut Seul hingegen der Wiederaufbau des Kolkschutzes entlang des Mühlengrabens. Ebenfalls schon hergerichtet sind Böschungen entlang der Autobahn 553, die bei der Flut abgerutscht waren.

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