„Skandalös und unseriös“Weiter große Diskussion um Remondis-Erweiterung in Erftstadt

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Das Verwertungszentrum in der Ville soll erweitert werden.

Das Verwertungszentrum in der Ville soll erweitert werden.

Erftstadt – Nicht an einem runden Tisch, sondern in einer Sondersitzung des Stadtentwicklungsausschusses soll die Diskussion um die Erweiterung des Verwertungszentrums der Firma Remondis (VZEK) weitergehen. Das hat der Ausschuss einstimmig beschlossen. Das Unternehmen hat angekündigt, seine Pläne zu überarbeiten.

Die Fraktion der Grünen hatte den runden Tisch beantragt, CDU, FDP und Freie Wähler die Sondersitzung. Ein Dialog mit den Bürgern sei erst sinnvoll, wenn klar sei, was genau wo und wie umgesetzt werden solle, argumentieren die Christdemokraten. Die Sondersitzung soll nun kurz vor oder kurz nach den Sommerferien stattfinden. Das haben auch die Grünen mitgetragen, die dennoch auch an der Idee des runden Tisches festhalten.

Widerstand gegen Remondis-Pläne in Erftstadt

Widerstand gegen die Pläne der Entsorgungsfirma hatte sich geregt, kaum dass die Pläne bekannt geworden waren. Viele Bürger vor allem in Köttingen fürchten Lärm und Gestank. Es hatte eine öffentliche Versammlung gegeben, in der die Pläne vorgestellt wurden, anschließend konnten die Bürger ihre Bedenken auch schriftlich äußern. Rund 650 Stellungnahmen seien eingegangen, heißt es in der Vorlage der Verwaltung. Viele befürchteten, dass die Verwertungsanlage zu nah an den Ort heranrücke, aber auch der Eingriff in die Natur wurde beklagt.

In den Hallen, nach bisheriger Planung bis zu 25 Meter hoch, sollen mineralische Abfälle, Schrott, Elektroschrott und Kunststoff aufbereitet werden. Der Wall, mit dem Remondis die Anlage abschirmen will, soll 3,50 Meter hoch sein.

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Die Köttinger Initiative nennt es einen „kleinen Etappenerfolg“, dass Remondis die Pläne überarbeiten will. Irritiert seien die Bürger aber über den Umgang der Stadtverwaltung mit Bränden auf dem Gelände des Entsorgers. Dass Informationen dazu in nichtöffentlicher Sitzung behandelt worden seien, bezeichnet Stefan Mattern als „skandalös und unseriös“. Es dränge sich der Verdacht auf, dass Umweltverstöße unter den Teppich gekehrt werden sollten, schreiben er und seine Mitstreiter. Es dürfe bezweifelt werden, dass alle Maßnahmen ergriffen worden seien, um die Anwohner zu schützen. Weiter heißt es: „Der Versuch, die Angelegenheit möglichst geräuschlos über die Bühne zu bringen, muss auch deshalb scheitern, weil bereits die einfache Google-Eingabe »Remondis Brände Erftstadt« sage und schreibe 149 Treffer zeigt.“

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