Jürgen Konietzny (65) geht in Rente. Er hat zahlreiche Schüler für die Jazzmusik begeistert.
Viele Ex-Schüler dabeiJazzlehrer in Erftstadt mit musikalischem Feuerwerk verabschiedet

Ein begeistertes Wiedersehen feierten die Trompeter Patrick Vetterling und Julius Welter mit ihrem einstigen Lehrer Jürgen Konietzny (v.l.).
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Alle waren gekommen: Kinder, deren Entwicklung Jürgen Konietzny in den vergangenen Jahren angestoßen und begleitet hatte, mittlerweile erwachsene einstmalige Schüler, Musikschulkollegen und alte Weggefährten. Sie nahmen musikalisch Abschied vom scheidenden Leiter der Jazzabteilung der Musikschule Erftstadt. Der 65-Jährige geht in Ruhestand.
Um Weihnachtslieder ging es im Weihnachtskonzert „Swinging Christmas“ diesmal nur wenig. Mal abgesehen von den Zugaben „Rudolph the red-nosed reindeer“ und „Felice navidad“, die die Bernd Alois Zimmerman Revival Big Band zu später Stunde spielte. Die Bigband hatte sich zu einem Überraschungskonzert formiert und bot ein Earth, Wind & Fire-Medley und Songs wie „Birdland“ oder „Polka dots and moonbeams“. Patrick Vetterling war eigens aus Brandenburg angereist, um die Gruppe von zehn Trompetern um Julius Welter zu unterstützen.
Konietzky hatte für ein Piazolla-Stück Akkordeon spielen gelernt
Konietzny selbst zeigte sich bei der Verleihung des Preises im Wettbewerb „Jugend jazzt“ an die Band „Minor Preachers“ mit acht Kindern im Durchschnittsalter von 13 Jahren als väterlicher Förderer. In der Combo „That’s it“ wiederum präsentierte er sich als versierter Keyboarder und Pianist.
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Mit Trompeter Tom Adler, ebenfalls einer seiner Schüler, Matthias Fischer an Saxofon und Geige, Bassist Horst Tauber, dem Drummer Reiner Stening und Andreas Ostendorf an der Gitarre spielte die Band Titel des Fusion-Keyboarders George Duke oder das berühmte „So what“ von Miles Davis. Für Astor Piazollas Tango „Oblivion“ hatte Konietzny eigens Akkordeon spielen gelernt. Dazu verstärkten seine Tochter Janina (Piano) und sein Kollege Roman Estl (Geige) die Band.

Die Band „Minor Preachers“ nahm von Jürgen Konietzny ihren Preis vom Wettbewerb „Jugend jazzt“ entgegen.
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Estl würdigte die Verdienste des Leiters der Jazzabteilung der Musikschule mit einer persönlichen Anekdote. „Wenn Jürgen Konietzny anruft: drangehen“, empfahl er. Einem Anruf mit einer Einladung zu seinem ersten Bigband-Konzert mit Konietzny habe er nicht allein wunderbare musikalische Erfahrungen zu verdanken, sondern auch die Begegnung mit seiner heutigen Frau.
Andreas Ostendorf als alter Gefährte noch aus Tagen, als Konietzny die Ford-Big Band anleitete, erinnerte sich im Gespräch, wie es dem 65-Jährigen gelungen sei, heute berühmte Musiker für vergleichsweise geringes Honorar allem Termindruck zum Trotz für Auftritte seiner Bigband gewinnen zu können. Das habe an seinem großen Netzwerk gelegen, sei aber auch eine Frage der Sympathie für den Bigband-Leiter gewesen.
Auf die Frage, was er im Ruhestand wohl am meisten vermissen werde, antwortete Konietzny: „Meine Schüler.“
