In unserer Adventsserie werfen wir heute einen Blick in ein Windrad des Windparks Erftstadt A1 bei Erftstadt-Friesheim.
Wir öffnen TürenSo sieht es im Inneren eines Windrads in Erftstadt aus

Die REA Firmengruppe gewährte einen Blick ins Innere dieses Windrades im Windpark bei Friesheim.
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Die Adventszeit: Sie hat etwas Magisches, etwas Besinnliches – und auch noch etwas Geheimnisvolles. Es (sich) zu bewahren, wird nicht einfacher, aber es lohnt sich. Wir treten mit Ihnen bis Heiligabend durch geheimnisvolle Türen, die üblicherweise verschlossen oder für die nur wenige den Schlüssel haben. Wir blicken in die verborgenen Räume hinein und erzählen die Geschichten hinter ihren Türen. Heute geht es in einen Windpark bei Erftstadt-Friesheim, genauer gesagt, ins Innere eines Windrades.

Wir öffnen Türen im Advent, hinter denen Spannendes verborgen ist.
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Wer hier arbeitet, der sollte weder Platz- noch Höhenangst haben. Denn im Inneren eines Windrades im Windpark „Erftstadt A1“ geht es mehr als 100 Meter hoch hinaus. Den Windpark hat die Dürener REA Firmengruppe zwischen Friesheim und der Autobahn 1 nahe der Ausfahrt Weilerswist-West 2024 errichtet, er ist seit etwa einem Jahr in Betrieb.

Jochen Breuch von der REA Firmengruppe gewährte einen Einblick ins Windrad.
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Im Windpark stehen zwölf Windenergieanlagen. Jochen Breuch, Technischer Betriebsführer bei der REA Firmengruppe, öffnet die Tür zum Inneren der Windenergieanlage (WEA) 1. Dort, im Erdgeschoss des Windrads, sieht man zum einen sehr viel Technik, darunter Kabel oder auch die Mittelspannungsschaltanlage, die elektrische Leistung mit einer Spannung von 20.000 Volt schalten kann. Zudem befindet sich im Inneren des Windrads ein Aufzug, links daneben eine Leiter.
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Erftstadt: Arbeiten in mehr als 100 Metern Höhe
Mit dem Aufzug geht es hoch, gewissermaßen auf die erste Etage des Windrades. Dort erfährt der Technische Betriebsführer auf einem Computer zum Beispiel, wie viel Strom die zwölf Windenergieanlagen im Windpark gerade produzieren, oder wann Fett aufgefüllt werden muss. Denn die Lager benötigen laut Breuch Fett, damit sie sich mit möglichst wenig Widerstand drehen. Wenn Wartungsarbeiten stattfänden, könne man das Windrad über den Computer auch abschalten.

Der Blick nach oben ins Windrad mit den Plattformen.
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Bei Wartungsarbeiten im Windrad müssen die Fachleute hoch hinaus. Die Windräder der Firma Nordex haben laut Breuch eine Nabenhöhe von 106 beziehungsweise 120 Metern. Die Rotoren haben wiederum einen Durchmesser von 117 Metern und 131 Metern.
Insgesamt sind die Anlagen vom Typ N117/3600 und Typ N131/3600 172 Meter sowie 179 Meter hoch. Die Höhe sei begrenzt durch den militärischen Luftraum, erläutert er. Und sollte der Aufzug im Windrad wider Erwarten mal außer Betrieb sein: „Dann müssen die Jungs mit der Leiter hoch“, sagt Breuch.
Blick in ein Windrad in Friesheim: Aufzug fährt bis nach oben
Mit dem Aufzug geht es für die Fachleute noch weiter hinauf. Nämlich in das Herzstück der Anlage, das Maschinenhaus. „Bei jedem Turmsegment gibt es verschiedene Plattformen“, erläutert der Technische Betriebsführer weiter. Technische Details ganz oben im Windrad dürfen allerdings nicht gezeigt werden.
Bis nach oben in die Nabe des Windrads, zum Generator, führen Kabelstränge. „Sie transportieren den Strom, der oben erzeugt wird, zum Netz“, so Breuch. Der Strom, der oben im Windrad erzeugt wird, gelangt jedoch so nicht direkt in die Steckdose bei den Nutzern zu Hause.
Jochen Breuch erläutert: „Der Wechselstrom, der oben im Windrad erzeugt wird, wird in Gleichstrom umgewandelt.“ Der werde dann wieder in Wechselstrom umgewandelt, mit einer konstanten Frequenz. „Wenn der Strom so sauber ist, dass er den Netzrichtlinien entspricht, wird er eingespeist.“
Der Windpark „Erftstadt A1“ erzeugt rechnerisch pro Jahr 84,4 Millionen Kilowattstunden Strom. Mit einem angenommenen Jahresdurchschnittsverbrauch von 3000 Kilowattstunden können nach Angaben der REA Firmengruppe mehr als 28.000 Haushalte mit Strom versorgt werden. Außerdem werden mit den zwölf Anlagen fast 57.000 Tonnen CO2 pro Jahr vermieden.
Momentan ist die REA Firmengruppe aus Düren dabei, den Park zu erweitern. Zwei weitere Anlagen befinden sich derzeit in direkter Nähe im Bau, diesmal auf Weilerswister Gemeindegebiet.

