JubiläumsvorstellungErftstädter Theaterverein Rose feiert 100-jähriges Bestehen

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Sieben Leute sind um einen Zeitungsständer versammelt.

Der Theaterverein Rose in Köttingen feiert sein 100-jähriges Bestehen mit einem Bühnenstück.

„Am Büdchen ist die Hölle los“ heißt das Stück, mit dem der Köttinger Theaterverein Rose sein 100-jähriges Bestehen feiert.

Wie krönt man sein Fest zum 100-jährigen Vereinsbestehen am besten? Beim Theaterverein Rose war die Antwort schnell klar. Mit einem Bühnenstück, und zwar mit einem heiteren. „Denn das spiegelt uns sehr gut wider“, sagt Vorsitzende Elvira Ogrzall. „Wir möchten die Menschen zum Lachen bringen.“

Bei Bühnenauftritten wie „Alles wegen Laura“ samt einer echten Ziege auf der Bühne, „Turbulenzen im Dreimädelhaus“ oder dem Stück von 2019, „Bertas letzter Wille“, hatte das Publikum ausgesprochen viel Spaß. Mehr als 40 Theaterstücke haben die Laiendarsteller bisher aufgeführt. Von ein paar Reichsmark im Gründungsjahr des Vereins 1923 wurden Rollenbücher, Noten und Requisiten angeschafft, am zweiten Weihnachtstag hob sich erstmals der Vorhang für „Der Schmuggler am Weihnachtsabend“.

Treffpunkt für schräge Typen

Nun steckt das heutige Ensemble mit den weiteren Mitgliedern Ulrike Roth, Stefanie Heindl, Nina Pfeilschifter, Peter Wolf, Alfred Zimmermann und Sascha Zimmermann mitten in den Proben für ihr neues Theaterstück „Am Büdchen ist die Hölle los“, einer Komödie in drei Akten von Mike Kinzie. Sonja Huber betreibt allein „Das Büdchen“ am Alten Markt. Es ist ein Treff für ausgefallene Gestalten, die alle die Nähe der Wirtin suchen. Sie ist Psychologin, Eheberaterin, Beichtvater oder eher -mutter zugleich und hat stets einen flotten Spruch auf den Lippen.

Und ihre Hilfe wird gebraucht. Von einem Ehepaar, das Schwierigkeiten hat, einem Säufer, der immer mehr vor die Hunde geht, einem Macho, der sich für Casanova hält, und einer alten Jungfer, die Anschluss sucht. Ein Mikrokosmos, der Unterhaltung verspreche, da ist sich Ulrike Roth sicher, die in die Rolle der Kioskbetreiberin Sonja schlüpft.

Seit April probt der Verein jede Woche für das Stück

„Was Trauriges hätte ich nicht gespielt“, sagt sie entschieden. Denn auch sie will die Zuschauerinnen und Zuschauer temperamentvoll und humorvoll unterhalten. Dafür legt sie sich gern wie alle anderen ins Zeug. Seit April wird einmal in der Woche im Vereinsheim am Rheinflottenplatz geprobt.

„Den Text zu Hause zu lernen ist eigentlich gar kein Problem“, sagt Sascha Zimmermann, der neu dazugekommen ist. „Herausfordernd wird es dann, die Szenen auf der Bühne zu spielen und die Einsätze nicht zu verpassen.“ „Deswegen lerne ich auch immer das Textende der anderen Mitspieler“, ergänzt Peter Wolf, der schon seit knapp 40 Jahren auf der Bühne steht.

In Kleinigkeiten steckt viel Liebe

Nina Pfeilschifter agiert zum ersten als Souffleuse und unterstützt die Regie. „Da kriegt man erst mal mit, wie viel Liebe in Kleinigkeiten steckt“, merkt sie an. Nicht nur für die zahlreichen Übungsstunden opfern die Mitglieder ihre Zeit, sondern ebenso für das Bühnenbild, das sie mit erarbeiten. Auch dem karnevalistischen Treiben sind sie bis heute sehr verbunden. 30 Jahre nach seiner Gründung wartete der Theaterverein mit einer eigenen Prinzengarde auf.

Und so feiert in diesem Jahr die Köttinger Institution nicht nur ihr 100-jähriges Bestehen, sondern zugleich den 70. Geburtstag der Prinzengarde, die in der fünften Jahreszeit mit viel Blech unterwegs ist. Dazu gehört seit langem auch eine Tanzgarde mit Kindern im Alter von drei bis 18 Jahren, die immer wieder mit neuen Choreografien aufwartet.

Mit der Premiere der Komödie „Am Büdchen ist die Hölle los“ feiert der Theaterverein Rose sein 100-jähriges Bestehen am Freitag, 27. Oktober. Die Vorstellung beginnt 20 Uhr. Weitere Aufführungen sind am Samstag, 28. Oktober, 19 Uhr, und am Sonntag, 29. Oktober, 16 Uhr. Alle Veranstaltungen finden in der Peter-May-Halle, Franz-Lehnen-Straße 1, in Köttingen statt.

Karten zum Preis von 13 Euro für Erwachsene und 6 Euro für Kinder bis 14 Jahren sind an folgenden Stellen erhältlich: beim Frischdienst Boehlke, Klosengartenstraße 78, im Schreibshop Marschallek, Schlossstraße 4, im Laden „Köttinger Dorfleben“, Peter-May-Straße 43, im Postshop Liblar, Carl-Schurz-Straße 47-51, sowie an der Abendkasse. 

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