Erftstädter ProjektBei der Gesprächsreihe Tischeinander kommen Leute ins Gespräch

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Das Bild zeigt die Gruppe am langen Tisch im Liblarer Stadtgarten.

Die neue VHS-Reihe Libarer Tischeinander brachte Menschen in schöner Atmosphäre imiteinander ns Gespräch.

In lockerer Athmophäre sollen Menschen bei einem neuen VHS-Angebot Kontakte knüpfen können und gegen Einsamkeit selbst etwas tun. 

Miteinander reden, nicht übereinander und nicht aneinander vorbei. Und das friedlich und konstruktiv, wünschen sich viele Menschen. Wie auch Michael Kulla. „Ich finde einfach eine gute Gesprächsatmosphäre wichtig“, betont der 62-Jährige.

Deshalb wollte er bei dem neuen Projekt der Volkshochschule Erftstadt „Liblarer Tischeinander“, das nun startete, gern dabei sein. Dahinter steht der Gedanke, gemeinsam an einem Tisch zu sitzen, gemeinsam zu essen und miteinander zu reden.

Selbstbestimmte Themen

Die VHS will hier Menschen zusammenbringen, um selbstbestimmte Themen zu diskutieren „und diese in den öffentlichen Raum zu bringen“, erläutert VHS-Leiterin Dr. Gudrun Mittelstedt. Dadurch könnten neue Perspektiven entstehen. Bis zu 20 Bürger sind dann jeweils zum gemeinsamen Austausch eingeladen.

Innerhalb eines Jahres sind sechs offene Gesprächsrunden mit wechselnden Themen geplant. Ausgesucht werden die Inhalte aus den Vorschlägen, die die Beteiligten im Vorfeld bei der VHS einreichen. Die Orte variieren, erklärt die Fachbereichsleiterin für Kulturelle Bildung der VHS Erftstadt, Dr. Simone Scharbert-Hemberger, die Initiative, die in der Reihe „Miteinander reden“ von der Bundeszentrale für politische Bildung gefördert wird.

Auftakt im Liblarer Stadtgarten

Am Samstag gab es nun den Auftakt im Liblarer Stadtgarten. Dazu hatten die Initiatoren liebevoll eine Tafel auf der grünen Wiese mit kleinen Köstlichkeiten wie Salaten und selbstgebackenem Brot eingedeckt. Die Gäste nahmen gern Platz und wurden zunächst von einer Sängerin musikalisch begrüßt.

Die Atmosphäre stimmte, entspannt begannen erste Gespräche zu zweit und zu dritt zum Thema „Einsam in Liblar“, über das sich die meisten austauschen wollten. Denn die Einsamkeit sei ein weit verbreitetes Empfinden, bestätigten die Tischgäste. „Das stelle ich immer wieder in meinem Bereich der Altenpflege fest, in der ich tätig bin“, berichtetet Heike Melbert.

Auch Spaziergänge mit Geflüchteten denkbar 

Viele ältere Leute wünschten sich einfach jemanden zum Reden, sagte sie. „Vielleicht haben ja andere Menschen Lust, sie auf Spaziergänge zu belgeiten“, schlug sie vor. Dieser Gedanke gefällt Ute Pratsch-Kleber. Sie ist Ehrenamtskoordinatorin der Flüchtlingshilfe und könnte sich auch gemeinsame Spaziergänge von Erftstädtern und geflüchteten Menschen vorstellen.

Das sei sicher eine Bereicherung für beiden Seiten, ist sie überzeugt. Beide Frauen empfinden den Austausch hier im Freien als sehr angenehm. Begeistert ist ebenso Irene Schmitz. „Ich bin jetzt 86, habe fünf Kinder und neun Enkel. Da ist schon mal ordentlich was los. Aber es gibt auch Tage, da fühle ich mich einfach einsam.

Nächster Termin im November

Hier nun neue Anregungen zu bekommen, das freut mich sehr.“ Auch für Michael Kulla stimmte die Art und Weise des Austausches. Da ihn aber auch politische Themen sehr interessieren, freut er sich schon auf die nächste Tischrunde mit dem Titel „Demokratie jetzt“. Der Termin ist am 18. November. Ort und Zeit werden über die VHS noch bekannt gegeben. www.vhs-erftstadt.de

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