Feuer in Erftstädter KircheSitzkissen geriet in Brand – Kind verhindert Schlimmeres

Im Freien löschte die Feuerwehr das brennende Kissen, das zuvor auf der Kirchenbank gelegen hatte.
Copyright: Alfred Preußner
Erftstadt-Erp – „Da haben wir wirklich Glück gehabt“, sagt Alfred Preußner. Seine Frau Anja Preußner ist Küsterin der Pfarrkirche St. Pantaleon, er selbst arbeitet dort als Hausmeister. Den Freitag vergangener Woche werden sie beide so schnell nicht vergessen. Es war 17.45 Uhr, als ein Kind das Feuer in der Kirche bemerkte.
Das Sitzkissen einer Kirchenbank, die vor dem Bild der heiligen Maria steht, war in Brand geraten.
„Das Kind rief seinen Vater zur Hilfe, der ganz in der Nähe war“, berichtet Preußner. Der habe das Sitzkissen geistesgegenwärtig aus der Kirche getragen, versucht, das Feuer auszutreten und die Feuerwehr alarmiert, die die Flammen löschte und Kirche und Kirchenbank kontrollierte. Die Brandspuren sind aber immer noch deutlich zu sehen.
Feuer unter Empore
Das Feuer war unter der Orgelempore ausgebrochen. Wäre die Kirchenbank erst einmal richtig in Brand geraten, dann hätte das Feuer schnell auf die aus Holz bestehende Empore übergreifen können, sagt Preußner. „Und dann wäre unsere Kirche wohl abgebrannt.“
Mit dem Installateur für Sicherheitstechnik Jürgen Kramp stand er wenige Tage später am Eingang der Pfarrkirche. Die alte Überwachungskamera soll schon in Kürze durch ein modernes Gerät ersetzt werden. „Für ein paar Tage bleibt die Kirche tagsüber geschlossen“, informierte Pastor Willi-Josef Platz.
Pfarrer ist empört
Es tue ihm in der Seele weh, dass es Menschen gibt, die nicht einmal vor einem Gotteshaus Respekt hätten. Die Kirche sei doch ein Ort, in dem die Menschen mit Gott reden und zu ihm beten wollten.
Um den Gläubigen diese Möglichkeit zu geben, will Platz den hinteren Teil der Kirche ganz schnell auch tagsüber wieder öffnen. Dabei war das jetzt bereits das zweite Feuer, das auf derselben Bank ausbrach. Gut erinnern sich auch Pfarrer und Hausmeister daran. „Damals war der Brand wesentlich größer“, berichtet Preußner. Die meisten Spuren auf der jetzt zum Teil schwarz verkohlten Kirchenbank seien bereits damals entstanden. „Auch der Opferstock wurde hier in der Kirche in der Vergangenheit schon aufgebrochen und geplündert“, berichtet Platz.
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