Auf zu den SternenRätselwanderung in Erftstadt führt über den Planetenweg

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Auf einem kleinen Hügel, der nur spärlich mit Gras bewachsen ist, steht eine große gelbe Kugel auf drei Metallstangen.

Die Rätselwanderung in Erftstadt-Liblar führt über den Planetenweg.

Mal eben ein Spaziergang von der Sonne zur Erde? Auf dem Planetenweg des Vereins Gesundheitsgarten in Erftstadt ist das kein Problem.

 Den Planetenweg ganz zu wandern wäre aber vielleicht doch ein bisschen weit, deshalb folgen wir ihm nur ein Stückchen. Wir starten auf dem Parkplatz vor dem Marien-Hospital — da es immer noch geschlossen ist, kann man sein Auto dort problemlos abstellen. Nach links abbiegen auf die Carl-Schurz-Straße, und schon sehen wir rechter Hand den Mars. Genauer gesagt, seine Nachbildung.

Die Planeten unseres Sonnensystems und ihre Abstände voneinander sind im Maßstab eins zu einer Milliarde dargestellt, als kleinere oder größere Kügelchen, eingefasst in einer Stele. Am Mars vorbei führt unser Weg zu einem kleinen Gebäude aus Beton, wie sie vor einigen Jahren an der alten Römerstraße errichtet wurden (Bild 1).

Ein offenes Bauwerk aus Beton spendet Schatten, daneben steht eine Stele aus verrostetem Metall.

Bild 1: Mansio an der Römerstraße

Auf der Seitenwand steht, wie das Häuschen genannt wird. Der dritte Buchstabe des ersten Wortes wird für die Lösung unseres Rätsels benötigt. Wir gehen leicht bergan Richtung Autobahn, über die Brücke und dann links. Wer erst noch ein Stückchen geradeaus geht, erlebt ein Enttäuschung: Der Jupiter ist gestohlen worden. Jemand — vielleicht ein Metalldieb — hat die kleine Kugel abmontiert.

Ob man seinen Weg links oder rechts der Erft fortsetzt, ist egal. Auf dieser Strecke bekommt man die Farben des Erftstädter Wappens zu sehen: gelbe Felder vor dem Hintergrund des grünen Villewaldes. An der Kreisstraße 44 biegen wir links ab und folgen ihr Richtung Liblar. Zum Glück gibt es hier einen Fuß- und Radweg. In Höhe des Schildes, das den Autofahrern Tempo 70 vorgibt, biegen wir nach links auf einen Wiesenweg ab. Dem folgen wir bis zu einem Insektenhotel (Bild 2).

Neben einem Feld mit reifem Getreide steht auf einem alten Holzpfahl ein Insektenhotel.

Bild 2: Insektenhotel am Feldrand

Bevor wir dort rechts abbiegen, sammeln wir einen Buchstaben ein, den wir für das Lösungswort gleich zweimal brauchen. Auf dem Schild, das über die Bemühungen der Landwirte für die Insekten informiert, ist ein Spruch auf dem Bild einer Blüte platziert, wir brauchen den zweiten Buchstaben des zweiten Worts.

Unser Weg knickt nach links ab, dann passieren wir zwei mächtige Eichen, hinter denen wir rechts abbiegen. Wir überqueren den Liblarer Mühlenbach und biegen hinter der Brücke nach links auf einen schmalen, sandigen Weg ab. An einen dicken Stein halten wir uns rechts und gehen in den Ort. Die Straßen hier sind nach Eifeler Orten benannt, vom Namen der ersten, die rechts abzweigt, passt der erste Buchstabe ins Lösungswort (Bild 3).

Ein blaues Verkehrsschild steht an einer Einmündung zu einer Straße in einem Wohngebiet.

Bild 3: Blankenheimer Weg

Wir bleiben auf dem Mechernicher Weg, bevor er nach rechts schwenkt, gehen wir nach links zwischen zwei Bäumen hindurch. Diese Straße, die später Am Mühlenbach heißt, bringt uns zur Bliesheimer Straße. Die überqueren wir am Zebrastreifen und marschieren nach links. An der Grachtstraße halten wir uns rechts, so haben wir Abstand vom Autoverkehr, und biegen dann nach rechts ab, wo die Häuser mit den Nummern 23 bis 1 stehen.

Ein kurzes Stück, dann führt links ein Weg in den Park von Schloss Gracht. Am Eingang steht ein Schild, das auf den Status der Gartenanlage verweist. Der vierte Buchstabe des Wortes, das in Gelb als erstes groß dort steht, wird zweimal benötigt. Warum der Park schützenswert ist, erkennt man spätestens, wenn die Baumriesen in den Blick kommen (Bild 4).

Ein großer Baum steht in einem Park.

Bild 4: Ein alter Baumriese im Schlosspark

Im Park halten wir uns rechts und folgen dem Weg bis zu einem schnurgeraden Wassergraben, an dem wir links abbiegen. Dort tummeln sich Nutrias, die jede Scheu vor dem Menschen verloren haben (Bild 5).

Eine Nutria mit orangefarbenen Nagezähnen, auch Biberratte genannt, lugt aus einem Weiher.

Bild 5 : Eine Nutria im Schlosspark

Wir reißen uns los von den drolligen Tieren und schauen auf ein Schild, auf dem vermerkt ist, wer Bäume für die Allee gespendet hat. Wir notieren den ersten Buchstaben der Liste. Dann stoßen wir in das Herzstück des Parks, eine symmetrisch gestaltete Gartenlandschaft. Beim Gang über den Mittelweg lässt sich der Blick aufs Schloss genießen. Am Ufer des Wassergrabens biegen wir links ab und dann gleich wieder rechts. Dort liegt ein alter Baum, der zum Kunstwerk geworden ist (Bild 6).

Ein alter Baumstamm liegt am Wassergraben eines Schlosses.

Bild 6: Baumstamm-Skulptur vor Schloss Gracht

Das wird auf einem Schild erklärt, wir brauchen den letzten Buchstaben des vorletzten Wortes in der Überschrift. Wir gehen weiter am Wasser entlang, bis wir einen asphaltierten Weg sehen. Dem folgen wir nach links, verlassen so den Park und überqueren die Grachtstraße. Durch den Stadtgarten führt uns der Weg weiter bis zur Bliesheimer Straße, die wir ebenfalls überqueren, um auf einem Pfad zum Elisabethweg zu kommen.

Nach links über ein Brückchen, und wir sind im Gesundheitsgarten. Wir folgen dem Skulpturenpfad, ob nach links oder rechts ist einerlei. So oder so kommen wir irgendwann an der Sonne vorbei, die leuchtend gelb und riesig auf einem Hügel platziert ist (Bild 7).

Eine gelbe Kugel, die die Sonne darstellt, liegt auf einem Metallgestell mit drei Beinen.

Bild 7: Die Sonne, Teil des Planetenwegs

Ein Schild erläutert den Planetenweg. Vom letzten Wort in der ersten Zeile notieren wir den dritten Buchstaben. Wenn wir den Gesundheitsgarten in Richtung Marien-Hospital verlassen und uns vor den Gebäuden rechts halten, vorbei an Venus und Merkur, kommen wir zurück zum Parkplatz. Aber wir müssen noch einmal kurz nach links, weil dort die Erde — als winziges Kügelchen – auf uns wartet (Bild 8).

Ein Metallstab mit einer aufgesetzten kleinen Kugel ist Teil einer Betonskulptur.

Bild 8: Die Erde, Teil des Planetenwegs

Dort finden wir unseren letzten Buchstaben auf dem Schild. Ganz unten wird die Benennung der Gestirne erklärt, wir notieren den vierten Buchstaben der Kapitelüberschrift. Kleiner Tipp: Richtig sortiert ergibt sich ein Lösungswort, das mit den Planeten zu tun hat.

Die Wanderung ist knapp sechs Kilometer lang und locker in anderthalb Stunden zu schaffen. Wer aber alles Sehenswerte am Wegesrand mitbekommen, auf dem Planetenweg Wissenswertes erfahren, Kunstwerke bewundern und den Schlosspark genießen will, der kommt schnell auf die doppelte Zeit. Einkehren kann man im Café am Stadtgarten. Oder man macht einen Abstecher zur Gastronomie in der Liblarer Innenstadt. Das Lösungswort vom vergangenen Wochenende lautet „Männerchor“.

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