Karin Freiburg freut sich auf den neuen Lebensabschnitt. Es sei an der Zeit, die große Verantwortung nicht mehr tragen zu müssen.
Starkes EngagementBeliebte Schulleiterin in Erftstadt geht in den Ruhestand

Karin Freiburg freut sich auch darüber, die enorme Verantwortung als Schulleiterin nicht mehr tragen zu müssen.
Copyright: Margret Klose
Fragt man Karin Freiburg (65), was ihr als Lehrerin und Schulleiterin des Lechenicher Gymnasiums am besten gefallen hat, sagt sie spontan: „Es ist einfach schön, junge Menschen auf ihrem Weg zum Erwachsenwerden zu begleiten und mitzuerleben, wie aus Kindern Persönlichkeiten werden.“
Deren Ideen, Kreativität und ihre oft ansteckende Unbefangenheit werde sie sicherlich am meisten vermissen, sagt Karin Freiburg, wenn sie nun nach 30 Jahren im Schuldienst – 13 Jahre davon als Leiterin des Lechenicher Gymnasiums – am Montag (19. Juni) offiziell verabschiedet wird. Zum 31. Juli geht die Schulleiterin dann offiziell in den Ruhestand.
Vorgaben aus dem Schulministerium haben dem Kollegium zugesetzt
„Doch ich freue mich auch auf den neuen Lebensabschnitt“, sagt sie. Es sei an der Zeit, die große Verantwortung nicht mehr tragen zu müssen. Zuletzt haben ihr und dem Kollegium die Corona-Jahre, das Management in der Schule und die vom Schulministerium oft recht kurzfristig zu realisierenden Vorgaben ordentlich zugesetzt.
Es bleiben jedoch viele schöne Erinnerungen. Da wäre beispielsweise die Kooperation mit den Senioren in der Pfiffikus-AG. Oder die AG „Alzheimer and you“, bei der die Jugendlichen ins Haus der Lebenshilfe gehen und sich dort mit den Bewohnern beschäftigen. „Wir legen hier großen Wert auf soziale Kompetenz der jungen Leute“, betont Karin Freiburg.
In den ersten Berufsjahren in der Erwachsenenbildung gearbeitet
Das Engagement der Jugendlichen für ihre Umwelt, Frieden und Nachhaltigkeit brachte sie auf die Idee für eine Bewerbung des Gymnasiums als Unesco-Schule. Seit 2017 ist das Gymnasium entsprechend zertifiziert. Damit sei die Schule die Verpflichtung eingegangen, 17 Nachhaltigkeitsziele zu halten, wie die Erziehung für Frieden, respektvollem Umgang, aber auch die Vermittlung einer guten Bildung.
Lehrerin wollte Karin Freiburg schon werden, als sie selber noch in ihrer Heimat Frechen die Schulbank drückte. Nach dem Abitur studierte sie Sport und Englisch in Köln. Ihre ersten sieben Berufsjahre arbeitete sie in der Erwachsenenbildung in Brühl im Landesamt für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten.
Es waren schöne Jahre, mit Höhen und Tiefen.
Ihre Schüler dort waren junge Polizeianwärter. 1993 wechselte sie in den regulären Schuldienst. 17 Jahre, davon acht Jahre als stellvertretende Leiterin, war sie an der Gesamtschule in Niederzier/Merzenich tätig, bevor sie zum Gymnasium nach Lechenich wechselte. „Es waren schöne Jahre, mit Höhen und mit Tiefen“, resümiert sie. Doch rückblickend überwiege die Freude am Beruf. Mit dieser Freude hat sie auch ihren Sohn infizieren können, der auch Lehrer geworden ist und an einer Schule in Grevenbroich unterrichtet.
„Der Beruf nach wie vor eine große Herausforderung“, erklärt sie. Sie selber freut sich jetzt aber über mehr Freizeit. Geplant sind lange Spaziergänge mit Schäferhund Molly. Öfter wolle sie sich künftig auch mit ihrem Hobby, dem Silberschmieden, beschäftigen. Kommissarisch wird ihr bisheriger Stellvertreter Dr. Arnold Schroeder zunächst die Leitung des Gymnasiums übernehmen.