Kommunen entscheidenFDP in Rhein-Erft kritisiert Flickenteppich bei Bezahlkarte für Geflüchtete

Lesezeit 2 Minuten
Auf dem Foto ist im Hintergrund ein Mann zu sehen, der eine Bezahlkarte in der Hand hält.

Gemeinden können Bezahlkarten für Geflüchtete ausgeben. (Syymbolbild)

Liberalen-Chef Dr. Christian Pohlmann wirft Ministerpräsident Wüst vor, er sei aus Rücksicht auf die Grünen eingeknickt.

Die FDP im Rhein-Erft-Kreis kritisiert die Entscheidung der schwarz-grünen Landesregierung, nicht für eine einheitliche Einführung von Bezahlkarten für Geflüchtete zu sorgen. Bund und Länder hatten sich auf eine weitgehende Umstellung von Geld- auf Sachleistungen mittels einer Bezahlkarte geeinigt. So soll sichergestellt werden, dass die Leistungen für Asylbewerber ausschließlich für den Lebensunterhalt verwendet werden.

„Ministerpräsident Wüst hat über Wochen so getan, als ob er der Vorreiter bei Bezahlkarten für Geflüchtete wird. Statt aber an einer landesweiten Lösung zu arbeiten, knickt er aus Rücksicht auf seinen grünen Koalitionspartner ein und lässt die Kommunen mit Entscheidung und Kosten allein“, kritisiert FDP-Vorsitzender Dr. Christian Pohlmann.

Erste Städte wollen die Bezahlkarte für Geflüchtete nicht einführen

Die Liberalen im Kreis fordern Wüst auf, die Entscheidung zu korrigieren und ermutigen die Kommunen, notfalls allein die Karte einzuführen. Die Erfahrungen aus verschiedenen Pilotversuchen seien sehr vielversprechend. Bezahlkarten erforderten gegenüber der Barauszahlung weniger Verwaltungsaufwand. Überweisungen ins Heimatland oder die Bezahlung von Schleppern würden durch sie weitgehend verhindert werden können.

Pohlmann: „Für jedes kommunale Thema hat Düsseldorf Förderprogramme und Vorschriften parat. Wo schwarz-grün sonst immer an viel Bürokratie und Durchregieren bis aufs Dorf interessiert ist, da lässt man ausgerechnet bei der Migration die Kommunen im Regen stehen.“

Es zeichnet sich bereits ab, dass nicht alle Städte die Bezahlkarte einführen werden. So lehnt der Monheimer Bürgermeister Daniel Zimmermann (Peto) die Bezahlkarte ab. Der Städtetag NRW hat die Landesregierung aufgefordert, möglichst schnell Gespräche mit den Kommunen zu starten, um die Voraussetzungen und die Details zur Bezahlkarte in Nordrhein-Westfalen zu klären. (jtü)

KStA abonnieren