Beschmierte Hauswände, Lärm und GelageFrechener klagen über Zustände in Königsdorf

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Auch die Briefkästen der Einrichtung sind besprüht. 

Auch die Briefkästen der Einrichtung sind besprüht. 

Frechen-Königsdorf – Nachbarn sprechen von nächtlichen Gelagen, Lärmbelästigungen und beschmierten Hauswänden.

Sie beschweren sich über die Zustände in einem städtischen Übergangsheim an der Aachener Straße in Königsdorf. Immer wieder werde die Wand eines benachbarten Mehrfamilienhauses mit Farbe beschmiert, die dann aufwendig gereinigt werden müsse.

Wie einer der Eigentümer der benachbarten Häuser berichtet, komme es tagsüber, abends und auch nachts zu Lärmbelästigungen. Oft seien alle Fenster des Übergangswohnheims geöffnet und es sei laute Musik zu hören. Schreie, Fluchen und Streitgespräche kämen hinzu. Es habe auch mehrere Polizeieinsätze gegeben.

Frechener Bewohner errichten Lager mit Kochstelle

Auf einem schmalen Grünstreifen zwischen den beiden Häusern hätten die Bewohner zeitweise ein Lager mit Kochstelle und Zelten errichtet, in denen sie auch übernachtet hätten, berichtet der Anwohner weiter. Es habe dort lautstarke Auseinandersetzungen und auch Handgreiflichkeiten gegeben. „Es ist in solchen Situationen leider so, dass wir unsere Balkone und Terrassen nicht in Ruhe nutzen können, sondern uns in unsere Wohnungen zurückziehen müssen.“, sagt der Eigentümer. Mittlerweile weise die Hauswand auch Kratzer auf und es sei an einigen Stellen der Putz abgebröckelt, weil Bänke, Stühle und andere Gegenstände dagegen gelehnt worden seien.

Auch die Briefkästen der Einrichtung sind besprüht. 

Auch die Briefkästen der Einrichtung sind besprüht. 

Alle Versuche, die Probleme in persönlichen Gesprächen mit den Bewohnern zu lösen, seien gescheitert. Mehrmals habe man bei der Stadt Frechen auf die Belästigungen und auch auf die „menschenunwürdige Lebenssituation“ der Bewohner hingewiesen, jedoch ohne Erfolg.

Stadt Frechen sieht keine Missstände

Nach Auskunft der Stadtverwaltung leben in dem Heim derzeit zwölf Obdachlose, die Auslastung liege bei 75 Prozent. Aufgrund der Vielzahl der Fälle sei die Stadt auf die Einrichtung zur Unterbringung von Obdachlosen und Flüchtlingen auch langfristig angewiesen. Aus Sicht der Stadtverwaltung herrschen in dem Übergangsheim keine Missstände: „Innerhalb des Hauses ist der Umgang miteinander friedlich.“ Mitarbeiter der Stadt seien täglich vor Ort, um nach dem Rechten zu sehen.

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Bei wiederholten Verstößen gegen die Hausordnung würden Maßnahmen bis hin zum Hausverbot ergriffen. Bei Beschwerden leite man unverzüglich ein Kontrollverfahren ein. Je nach Vorwurf werde auch das Ordnungsamt und die Polizei eingeschaltet. In Gesprächen mit den Bewohnerinnen und Bewohnern habe sich aber auch ergeben, dass sie sich häufig zu Unrecht beschuldigt fühlten.

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