JuweliergeschäftGoldschmied Müngersdorf in Frechen hört auf – keine Nachfolge gefunden

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Ein älteres Ehepaar befindet sich in einer Werkstatt

Doris und Ulrich Müngersdorf haben ihre Goldschmiede geschlossen und gehen in den Ruhestand.

Das Juweliergeschäft an der Ulrichstraße schließt nach 34 Jahren. Ulrich und Doris Müngersdorf hatten immer Freude daran, individuelle Wünsche zu erfüllen.

Seine Faszination für die Arbeit besteht bis heute. „Schmuckstücke herzustellen, sie zu ändern oder auch zu reparieren ist eine Aufgabe, die mir viel Freude macht“, sagt Ulrich Müngersdorf. „Damit vollständig aufzuhören, wird sicherlich nicht ganz einfach. Im Moment ist es ein Abschied auf Raten“, erzählt er.

Denn nach 34 Jahren, in denen er zusammen mit seiner Frau Doris das Juweliergeschäft in Buschbell an der Ulrichstraße geführt hat, haben sich die Türen nun geschlossen. Seine Frau ist 66 Jahre alt und er 67. Einen Nachfolger für das Geschäft, das Schmuck und Uhren anbot, hatte er nicht gefunden. Alle drei erwachsenen Kinder des Paares haben sich beruflich anders orientiert.

Das ist nach wie vor mein kleines Reich, denn ein paar Unikate stelle ich noch her.
Ulrich Müngersdorf, Goldschmied der langsam in Rente geht

In dem 66 Quadratmeter großen Laden wurden in den vergangenen Wochen die letzten Kollektionen verkauft. Die Glasvitrinen sind leer und stehen ebenso zum Verkauf. Mit Werkzeugen gefüllt ist noch die dahinterliegende Werkstatt. „Das ist nach wie vor mein kleines Reich“, sagt Müngersdorf. „Denn ein paar Unikate stelle ich noch her.“

So hat er gerade aus einer 13 Meter langen Goldkette ein Armband und eine Halskette gefertigt. Das Besondere daran ist, dass sowohl Kette als auch Armband mehrreihig ist. Das ist es auch, was das Geschäft ausgezeichnet hat, „auf die individuellen Wünsche der Kunden einzugehen“, erzählt Doris Müngersdorf.

„Uhren- und Schmuckkauf ist Vertrauenssache“, findet sie. „Unsere Stammkunden kamen aus dem gesamten Rhein-Erft-Kreis“, berichtet ihr Mann. Angefangen hat Ulrich Müngersdorf seine Handwerkskunst bereits mit 14 Jahren. „Damals hatte mich mein Vater, der selbst Uhrmacher war, nach Köln geschickt, um Goldschmied zu lernen“, blickt er zurück. Später legte er die Meisterprüfung ab. 1988 übernahm Müngersdorf die Verkaufsstelle von seinem Vater. Die Urkunde mit dem Meistertitel hat ihn all die Jahren an der Wand im Laden begleitet. Nun bekommt sie zu Hause einen Platz.

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