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BürgerversammlungDiese Sorgen haben die Frechener zum Thema Sicherheit und Ordnung

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Auf dem Bild ist das Publikum im Ratssaal zu sehen.

Der Andrang zu der ersten Bürgerversammlung von Bürgermeister Uwe Tietz zum Thema Ordnung und Sicherheit war groß.

Bürgermeister Uwe Tietz löste sein Versprechen aus dem Wahlkampf ein und bat zur ersten Bürgerversammlung ins Rathaus. Der Andrang war groß. 

Benutzte Heroinspritzen auf Kinderspielplätzen, illegaler Müll, Ruhestörung durch nächtliche Kioskbesucher sowie das Gefühl von Angst und Unsicherheit in der Innenstadt, wenn es dunkel geworden ist — dies sind nur einige der Sorgen, die die Frechenerinnen und Frechener aktuell umtreiben, wenn es um das Thema „Sicherheit und Ordnung“ in ihrer Stadt geht.

Dass die Probleme viele Bürger bewegen, wurde am Dienstagabend im Rathaus offensichtlich:  Der neue Bürgermeister Uwe Tietz (SPD) hatte zur ersten Bürgerversammlung eingeladen und der Neue Sitzungsaal war überfüllt. Rund 150 Interessierte waren zu der Veranstaltung gekommen, mit der Tietz sein Versprechen aus dem Wahlkampf für eine bessere Kommunikation mit dem Bürger einlöste.

Gleich zu Beginn war der abgesagte Weihnachtsmarkt in Habbelrath Thema. Die Dorfgemeinschaft hatte sich „wegen wachsenden bürokratischen Hürden und deutlich verschärften Sicherheitsanforderungen vor immense Herausforderungen“ gesehen und den Termin für dieses Jahr gestrichen. Allerdings mit der Prognose, für 2026 wieder einen Markt organisieren zu wollen. „An der Absage war die Stadtverwaltung nicht beteiligt, dies war ein Entschluss der Organisatoren“, betonte Norbert Sester, Leiter des Fachdiensts Bürgerservice und Ordnung.

Norbert Sester, Leiter des Fachdienstes Bürgerservice und Ordnung, Kämmerin Gudrun van Cleef, Bürgermeister Uwe Tietz und Chiara Verhülsdonk, Leiterin der Abteilung für Ordnung und Verkehr, (v.l.) stellten sich den Fragen der Bürger.

Norbert Sester, Leiter des Fachdienstes Bürgerservice und Ordnung, Kämmerin Gudrun van Cleef, Bürgermeister Uwe Tietz und Chiara Verhülsdonk, Leiterin der Abteilung für Ordnung und Verkehr, (v.l.) stellten sich den Fragen der Bürger.

Zum Thema Sicherheit stand bei vielen Fragestellern die Situation in der Innenstadt im Vordergrund. Die Hauptstraße sei abends und nachts zu dunkel und zu gefährlich, gerade für Frauen sei es sehr bedrohlich, dort unterwegs zu sein. Es wurde beklagt, dass es zu viele Drogendealer und -konsumenten rund um den Busbahnhof und die Passagen gebe, es immer wieder zu unguten Situationen kommen würde. Gerade für ältere Menschen sei es ein regelrechter Spießrutenlauf, der Angst mache, beklagte ein älterer Herr: „In den Treppenabgängen wird Heroin aufgekocht, wo leben wir denn?“

Frechen: Bürger fordern stärkere Präsenz von Polizei und Ordnungsamt

Insgesamt forderten die Bürger  eine stärkere Präsenz von Ordnungsamt und Polizei. Sester betonte, die Ordnungsbehörde sei sowohl zu Fuß als auch mit dem Auto überall unterwegs, um das gesamte Stadtgebiet abzudecken. Seine zwanzig Mitarbeitenden, davon zwölf im Außendienst, seien allerdings für Ordnungswidrigkeiten, nicht für Straftaten zuständig. „Wir sind da im engen Dialog mit der Polizei“, versicherte er. 

Ein ausreichendes Maß an Sicherheit ist demokratiestärkend, dies ist eine gesamtstädtische Aufgabe von Politik, Verwaltung und Bürgern
Uwe Tietz, Bürgermeister von Frechen

„Wir werden alle Hinweise angehen und konkret bearbeiten“, versprach Tietz am Ende der Versammlung. Die Ordnungspartnerschaft zwischen Polizei und Ordnungsamt solle zudem weiter vertieft werden. „Ein ausreichendes Maß an Sicherheit ist demokratiestärkend, dies ist eine gesamtstädtische Aufgabe von Politik, Verwaltung und Bürgern“, erläuterte Tietz im Gespräch mit dieser Zeitung. Er sei offen für eine strategische Neuausrichtung des Ordnungsdienstes, dies müsse politisch diskutiert werden.

Er kündigte an, den Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern fortsetzen zu wollen: Im Dezember soll es die erste Telefonsprechstunde mit ihm geben, zudem wolle er auf den Märkten in Königsdorf und in der Innenstadt quartalsweise einen Jour fixe abhalten — auch das Format der Bürgerversammlung solle zu einem neuen Thema wiederholt werden.