Friedensgebet in FrechenErschütterung über den Angriff auf die Ukraine

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Kerzen brennen für den Frieden auch in der evangelischen Kirche in Frechen.

Kerzen brennen für den Frieden auch in der evangelischen Kirche in Frechen.

Frechen – „Die Nachricht vom Angriff Russlands auf die Ukraine hat mich völlig erschüttert“, sagte Dagmar Franken. Zusammen mit ihrem Mann war sie am Donnerstagabend in die evangelische Kirche Frechen zum Gebet für den Frieden gekommen.

„Ich habe richtig Angst vor dem, was jetzt kommt“, sagte die Frechenerin. Ein Kollege ihres Sohnes sei in Kiew, wo er für ein internationales Projekt arbeite. „Er ist jetzt auf der Flucht raus aus der Hauptstadt aufs Land“, berichtete Gerd Franken. Viele seiner Familienmitglieder säßen zurzeit im Luftschutzbunker. „Das erinnert mich alles so sehr an die Schilderungen meiner Eltern aus dem Zweiten Weltkrieg“, sagte Gerd Franken bedrückt.

Sorge um den Frieden in Europa

Gut ein Dutzend Christen waren in die evangelische Kirche gekommen. Sie zündeten Kerzen an und beteten zusammen mit Pfarrer Sven Torjuul: „Herr, mach mich zum Werkzeug deines Friedens – nicht, dass ich getröstet werde, sondern, dass ich tröste“.

Ukrainer im Kreis

683 Ukrainer leben im Rhein-Erft-Kreis. Nach Angaben des Kreises und der Städte Kerpen und Bergheim verteilen sie sich wie folgt:

Bedburg: 38

Brühl: 94

Elsdorf: 11

Erftstadt: 44

Frechen: 72

Hürth: 132

Pulheim: 55

Wesseling: 73

Bergheim: 63

Kerpen: 101

„Jetzt ist in der Ukraine ein Krieg ausgebrochen, dessen Folgen noch keiner abschätzen kann“, sagte der Geistliche. Viele machten sich Sorgen um den Frieden dort, aber auch um den Frieden in ganz Europa.

Um nicht allein zu Hause zu beten, war auch der 20 Jahre alte Josua Padberg in die Kirche gekommen. „Es ist mir wichtig, hier jetzt gemeinsam mit anderen Gläubigen für den Frieden zu beten.“ Genau das wollte auch Marykudy Nagatholy. „Es ist mir eine Herzensangelegenheit, jetzt Gott um Frieden und eine freie Ukraine zu bitten“, sagte sie.

Angst um Freunde in der Ukraine

Sehr bedrückt wirkten auch Evenlyn und Harald Plamper. Die Situation in der Ukraine beschäftige sie schon seit Wochen. „Wir haben viele Freunde in der Ukraine“, berichtete Evelyn Plamper. Früher hätten sie in Nürnberg gelebt. Bis heute seien sie Mitglieder des Partnerschaftsvereins Nürnberg – Charkow. „Ein Freund aus der Ukraine hat zwei Jahre bei uns Deutschland gelebt“, berichtete Harald Plamper. Er sei jetzt in Kiew, und seit zwei Tagen hätten sie nichts mehr von ihm gehört. „Am schlimmsten war es für mich, die Flugzeuge im Tiefflug über Kiew in den Nachrichten sehen zu müssen“, sagte Harald Plamper den Tränen nahe.

Mit Pfarrer Christoph Nötzel beteten am Donnerstagabend auch etwa 40 Christen in der Christuskirche in Königsdorf für den Frieden in der Ukraine. Als Zeichen des Friedens hatte sein katholischer Kollege Pfarrer Christof Dürig sein Friedenslicht aus Bethlehem mitgebracht.

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Wie Dürig sagte, sei es vielen Christen wichtig gewesen, diese Ohnmacht nicht allein aushalten zu müssen, sondern im Gebet und im Glauben an Gott zusammenzustehen.

Gemeinsam laden die evangelischen und katholischen Gemeinden in Frechen auch für Sonntag, 27. Februar, 18 Uhr, zum Friedensgebet in die evangelische Kirche, Hauptstraße 209, ein. Weitere Informationen findet man im Internet. 

In Brühl findet am Samstag ein Friedensgebet der christlichen Kirchen statt und zwar um 12 Uhr in St. Margareta am Heinrich-Fetten-Platz.

In Kerpen finden ökumenische Friedensgebete statt am Sonntag, 27. Februar, 19 Uhr, in  der  evangelischen Johanneskirche,  Filzengraben,  am  Montag, 28. Februar, 19.30 Uhr, in der Buirer Pfarrkirche St. Michael  und  am Dienstag, 1. März, 9  Uhr, in der Pfarrkirche  St. Quirinus in Mödrath sowie um 17.30 Uhr in  St. Rochus in  Türnich und um 19.30 Uhr in  St. Kunibert in Blatzheim. 

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