Ein Kämpfer für die InklusionFrechener Johannes Ruland posthum ausgezeichnet

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Anne Henk-Hollstein (2. v.l.) übergab den Rheinlandtaler stellvertretend an Prof. Dr. Hans Josef Deutsch (l.), Mirjam Ruland und Dr. Yorick Ruland.

Anne Henk-Hollstein (2. v.l.) übergab den Rheinlandtaler stellvertretend an Prof. Dr. Hans Josef Deutsch (l.), Mirjam Ruland und Dr. Yorick Ruland.

Frechen – Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) hat den langjährigen Vorsitzenden der Gold-Kraemer-Stiftung, Johannes Ruland, postum für sein soziales Engagement mit dem Rheinlandtaler in der Kategorie „Gesellschaft“ ausgezeichnet. Ruland habe sich bis zu seinem Tod am 5. Februar 2020 über seine beruflichen Aufgaben hinaus in besonderer Weise für Menschen mit Behinderung und deren gleichberechtigter gesellschaftlicher Teilhabe engagiert, so die Begründung des LVR für die Ehrung.

Stellvertretend nahm seine Frau Mirjam Ruland die Auszeichnung im Rheinlandsaal des LVR-Landeshauses in Köln-Deutz entgegen. „Für Johannes Ruland war Inklusion keine Utopie, sondern ein wichtiger, neuer Gesellschaftsentwurf“, betonte Anne Henk-Hollstein, die Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland. Maßgeblich habe er zu einer Weiterentwicklung der Stiftungsarbeit beigetragen: weg von der bloßen „Fürsorge für die Schwächsten“, hin zu einer selbstbestimmten und aktiven Gestaltung der inklusiven Gesellschaft.

Johannes Ruland jahrelang Vorstandsvorsitzender der Gold-Kraemer-Stiftung

Johannes Ruland hatte seine Tätigkeit 1962 bei der Kraemer-Juwelier-Gruppe begonnen. Firmengründer Paul Kraemer und seine Frau Katharina gründeten 1972 die Gold-Kraemer-Stiftung. Ruland wurde 1974 als Vorstandsmitglied der Stiftung berufen und wirkte insgesamt 46 Jahre mit – davon 13 Jahre als ehrenamtlicher Vorstandsvorsitzender.

Dieses Amt hatte er 2007 nach dem Tod Paul Kraemers übernommen und am 1. Januar 2020 krankheitsbedingt an seinen langjährigen Weggefährten Prof. Dr. Hans Josef Deutsch abgegeben.

Die Gold-Kraemer-Stiftung sei mit rund 300 Mitarbeitenden im gemeinnützigen und rund 450 im gewerblichen Bereich eine der größten Stiftungen in Deutschland, so der LVR in einer Pressemitteilung. Der Gewinn der Juweliergruppe geht an die Stiftung, die damit unter anderem Wohneinrichtungen betreibt, als Inklusionsunternehmen tätig ist oder sich für die Arbeitsmarktförderung engagiert.

Johannes Ruland wurde zuvor vielfach ausgezeichnet

Johannes Ruland habe besondere Schwerpunkte auf Sport und Kultur gelegt. So wurde zum Beispiel in Frechen das Fußball-Leistungszentrum eingerichtet oder die Schreibwerkstatt „Blatt-Gold“ gegründet. Für sein soziales Engagement hat Johannes Ruland bereits vielfältige Auszeichnungen erhalten, unter anderem das Bundesverdienstkreuz und den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen.

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Viele Projekte der Gold-Kraemer-Stiftung zeichne nach wie vor eine lange und enge Zusammenarbeit mit dem LVR aus. Von Beginn an seien Vertreter und Vertreterinnen des LVR Mitglied in den Stiftungsgremien gewesen. Heute gehört die LVR-Direktorin Ulrike Lubek dem Kuratorium der Gold-Kraemer-Stiftung an.

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