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Self-Service und neue TechnikSo modern soll die neue Stadtbücherei in Frechen werden

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Auf dem Bild ist ein Geschäftshaus zu sehen, das umgebaut wird.

Der Umbau läuft: Das ehemalige H&M-Gebäude wurde von der Stadt angekauft, in die unteren Etagen zieht die Stadtbücherei, die oberen Etagen werden für die Verwaltung genutzt.

Der Rat bewilligte zusätzliche 130.000 Euro für ein modernes Konzept mit Automaten für die Kunden und erweiterten Öffnungszeiten. 

Mitten in der Woche abends um 22 Uhr einen Roman zurückbringen, sonntags spontan frischen Lesestoff ausleihen oder in einem speziellen Raum einen 3D-Drucker ausprobieren – das alles sind ungewöhnliche Optionen, die in der neuen Stadtbücherei in Frechen bald möglich sein sollen.

Die Pläne der Verwaltung sehen vor, dass die Einrichtung Anfang 2026 in das Unter - und Erdgeschoss des ehemaligen H&M-Gebäudes an der Hauptstraße zieht. Für rund 11,3 Millionen Euro hat die Stadt das Geschäftshaus gekauft, zur Zeit läuft der Umbau. Vom ersten bis dritten Obergeschoss sollen Büroarbeitsplätze für die Verwaltung eingerichtet werden.

Die Stadtbücherei, die vor 70 Jahren gegründet wurde, kann mit dem Umzug ihre Fläche von jetzt rund 680 auf rund 930 Quadratmeter vergrößern. Sie ist mit einer täglichen Rückgabe von etwa 1000 Medien pro Tag hochfrequentiert und erzielt die meisten Ausleihen im Rhein-Erft-Kreis. 

Frechen: Erweiterte Öffnungszeiten – auch am Wochenende soll die Nutzung der Bücherei möglich werden

Am neuen Standort soll die Stadtbücherei eine moderne technische Ausstattung wie zwei Selbstverbucher- und Rückgabeautomaten sowie eine spezielle Software erhalten und eine „Open Library“ (Offene Bibliothek) werden. Dafür hat der Rat auf seiner jüngsten Sitzung eine Investition von rund 130.000 Euro beschlossen.

Mit dem Modell der „Open Library“ haben Büchereien die Möglichkeit, ihre Öffnungszeiten auszudehnen: Am Wochenende oder abends kann die Bibliothek als Aufenthaltsort - ohne Fachpersonal - genutzt werden, mit Hilfe der Automaten können Medien entliehen werden.

Wartezeiten sollen kürzer werden

Zudem würden die Automaten die Kundenfreundlichkeit erhöhen und die Mitarbeitenden entlasten, argumentiert die Verwaltung. Dadurch könnten diese anderen Tätigkeiten nachgehen, wie zum Beispiel Veranstaltungen mit Bildungspartnern organisieren. Für die Kunden würden sich darüber hinaus die Wartezeiten während der Stoßzeiten verringern. Die beiden Automaten sollen im Erdgeschoss aufgestellt werden. 

Bevor die Automaten eingesetzt werde können, müssen zunächst alle Medien mit einem Chip ausgestattet und in eine spezielle Software eingepflegt werden, um verbucht und gesichert zu werden.

Der Stadtrat stimmte auch der Anschaffung eines dritten, knapp 37.000 Euro teuren Selbstverbuchers zu, wenn es eine 80-prozentige Förderzusage der Bibliotheksförderung NRW gibt. Für die Stadt würden dann noch Kosten von rund 7400 Euro anfallen. Er soll im Untergeschoss eingerichtet werden. 

Ein Raum speziell für das Testen neuer Technologien

Zusätzlich zu dem offenen Konzept soll nach einer weiteren möglichen Förderzusage über 80 Prozent in den neuen Räumen auch ein „Maker Space“ (Macherraum) eingerichtet werden. Dort können technische Neuerungen und Geräte wie 3D-Drucker oder Hobby-Plotter unter Anleitung ausprobiert werden. Zudem soll es Treffen von Gruppen und Veranstaltungen für Schulen und Kitas zu neuen Technologien geben. Die geplanten Kosten liegen bei rund 12.000 Euro, nach einer Förderzusage entfielen auf die Stadt rund 2400 Euro. 

Beide Förderanträge werden nun gestellt, mit einer Rückmeldung wird im Frühjahr 2026 gerechnet. Bei einer Zusage könnten die Pläne bis Herbst 2026 umgesetzt werden.