CDU und SPD fordernStadtverwaltung Frechen soll ein Gesamtkonzept für Geflüchtete erstellen

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Auf dem Bild ist das ehemalige Hotel zu sehen, das Unterkunft wird.

Die Umbauarbeiten in dem ehemaligen Hotel an der Europaallee dauern an, voraussichtlich Ende Mai kann die Stadt dann dort Geflüchtete unterbringen.

CDU und SPD fordern in einem Antrag ein Gesamtkonzept von der Verwaltung für die Unterbringung von Geflüchteten.

 „Stillstand, fehlende Effizienz und planloses Handeln“ – die Kritik der Oppositionsparteien FDP, Grüne und BSW an der Verwaltung bei der Unterbringung von Geflüchteten fällt deutlich aus. Hintergrund ist ein Antrag von CDU und SPD im jüngsten Hauptausschuss mit dem Titel „Unterbringung von Geflüchteten abseits der Sporthallen“.

Mit ihm sollte die Verwaltung beauftragt werden, „ein Gesamtkonzept zu erarbeiten, wie Unterkünfte unterschiedlicher Qualität und Dauer abseits der Sporthallen ermöglicht werde können. Es solle geprüft werden, in welchem zeitlichen Rahmen, unter welchen Voraussetzungen und Kosten entsprechende Unterbringungskapazitäten an den benannten Standorten aufgebaut werden können.“

Frechen: Weitere potenzielle Standorte sollen benannt werden

Ebenso wird gebeten, weitere potenzielle Standorte entsprechend der Kriterien zu benennen. Es solle dargestellt werden, welche Flächen darüber hinaus geprüft werden und sich – unter Angabe der Gründe – nicht als geeignet herausgestellt haben. Dieser Antrag wurde im Hauptausschuss zwar einstimmig beschlossen – verbunden mit der Aufforderung an die Verwaltung, die Ergebnisse bis zum nächsten Hauptausschuss am 18. Juni vorzustellen.

Trotz ihrer Zustimmung habe die Opposition aus FDP, Grüne und BSW „die Beschlussfassung zu diesem Zeitpunkt aber mit großer Verwunderung zur Kenntnis genommen.“ Das Thema der Unterbringung pressiere inzwischen seit mehreren Jahren und die Forderung nach Anschaffung von zusätzlichem Wohnraum stehe bereits seit Jahren deutlich im Raum. Problem sei jedoch, dass sich unter dem Strich nichts tue, kritisieren die Politiker.

Turnhallen in Frechen sollen wieder frei werden

Die drei Fraktionen hofften nun, dass die Forderung nach einem Gesamtkonzept nicht nur eine plakative Wahlkampfinitiative sei, sondern jetzt tatsächlich der dringend benötigte Wohnraum geschaffen werde. Sie seien davon ausgegangen, dass die Verwaltung bereits in den letzten Jahren auf der Basis eines Konzeptes oder Plans gehandelt habe, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung.

Nicht zuletzt seien alle Ratsfraktionen interessiert, dass für die geflüchteten Menschen endlich ausreichende und bessere Unterkünfte errichtet werden könnten, und auch die Turnhallen wieder für den Schul- und Vereinssport zur Verfügung stünden. Dies hatten CDU und SPD auch ihrem Antrag vorangestellt: Ziel sei es, schutzbedürftigen Menschen eine angemessene Unterkunft in Frechen zu bieten. Gleichzeitig gelte es, die soziale Infrastruktur wieder herzurichten und die Sporthallen schnellstmöglich und dauerhaft zurückzuführen.

Die Frechener Bevölkerung erwartet zeitnahe Lösungen und das völlig zurecht
Dieter Zander, Fraktionsvorsitzender der Perspektive für Frechen

Auch der Fraktionsvorsitzende der Perspektive für Frechen, Dieter Zander, sprach sich klar für alternative Lösungen aus: „So kann es nicht weitergehen. Wir sehen es als Pflichtaufgabe an, auch den Sport- und Karnevalsvereinen Planungssicherheit zu geben. Sie haben bereits viel zu lange unter der anderweitigen Nutzung der Hallen gelitten. Die Frechener Bevölkerung erwartet zeitnahe Lösungen und das völlig zurecht.“ Von dem nun beauftragten Gesamtkonzept erwarte sich die Perspektive praktikable Lösungsansätze, die nicht nur theoretischer Natur seien, sondern eine zielführende Wirkung entfachen würden.

Mitte April lebten 915 Menschen in Frechen in städtischen Unterkünften, wöchentlich kommen aktuell zehn bis elf Personen dazu – die Unterbringungsmöglichkeiten sind bis auf einige wenige Plätze fast ausgeschöpft.

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