Runder GeburtstagGesangverein der Köln-Frechen-Benzelrather Eisenbahn wird 100 Jahre alt

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Sängerinnen und Sänger stehen auf einer Bühne.

Die Sitzungen der KFBE-Chöre waren ein fester Bestandteil im Frechener Karneval.

Der Chor der Köln-Frechen-Benzelrather Eisenbahn feiert sein 100-jähriges Bestehen und blickt auf die Vereinsgeschichte zurück.

Einen runden Geburtstag kann der Gesangverein der Köln-Frechen-Benzelrather Eisenbahn (KFBE) in diesen Tagen feiern. Denn 100 Jahre ist es her, dass sich 20 Bedienstete der Köln-Frechen-Benzelrather Eisenbahn am 1. Juli 1923 zusammenfanden, um „ihrer Freude am Gesang sowie der Geselligkeit einen offiziellen Rahmen zu geben“, wie es in der Chronik heißt. Johann Rick leitete damals die Gründungsversammlung der „Gesangabteilung der KFBE“.

Zwei Wochen später fand unter Musikdirektor Fritz Röthgen die erste Chorprobe statt. Und im November 1924 gab es den ersten öffentlichen Auftritt. Fortan trat man unter dem Namen „Männer-Gesang-Verein der Köln-Frechen-Benzelrather Eisenbahn 1923, Frechen“ auf. Den Vorsitz übernahm Heinrich Mohr, der Großvater des vor einigen Jahren verstorbenen Ehrenvorsitzenden Heinz Stumpf. Die Chorleitung lag in den Händen von Musikdirektor Jean Außem.

Zweiter Weltkrieg brachte das Vereinsleben zum Erliegen

Stolz waren die Sangesbrüder der KFBE im Juli 1925, als sie auf ihrem Stiftungsfest die erste eigene Fahne weihen konnten. Der Erlös dieses Festkonzerts wurde dem Frechener Kranken- und Waisenhaus gespendet. Es gab in der Folge Konzerte in der Region und bei Wettbewerben wie 1930 in Traben-Trarbach, wo die Frechener Sänger sogar den höchsten dort verliehenen Ehrenpreis sowie den Dirigentenpreis für ihren musikalischen Beitrag errangen.

Der Zweite Weltkrieg brachte das Vereinsleben zum Erliegen, viele Sänger starben an der Front, und durch die Kriegswirren gingen auch Noten, Aufzeichnungen, Pokale oder Ehrenabzeichen verloren. Im Januar 1948 ging es wieder los, man traf sich zu Proben im Lokal Uhles an der Hauptstraße. Das 25-jährige Bestehen feierte der Verein mit einem Ball im Schützenhaus, nach dem Gottesdienst ging es zum Festakt ins Kino Uhles und anschließend zum Rheinischen Abend mit Tanz im Speiseraum des Bahnhofes der KFBE.

Der Gesangverein unterhielt die Frechener aber nicht nur mit Konzerten. Im Zeichen des Karnevals gab es bereits 1949 den ersten Bunten Abend, der zur Traditionsveranstaltung wurde. Es wurde viel gereist, man nahm an Sängerfesten und Gesangwettstreiten teil, stellte sich bei lokalen Veranstaltungen uneigennützig in den Dienst der guten Sache. Seit 1970 gibt es auch einen gemischten Chor, denn die Ehefrauen und Freundinnen der Sänger, die sich regelmäßig trafen, wollten mitsingen.

Erste Damensitzung mit weiblichem Elferrat

Die KFBE-Damen wurden aber noch aktiver, und so wurde 1972 im Frechener Karneval die erste Damensitzung mit weiblichem Elferrat durchgeführt. Als Präsidentin hatte man die bekannte Moderatorin Monika von Radio Luxemburg nach Frechen geholt. Auf der Schützenhausbühne gastierten Gerd Rück, Heri Blum und Franz Unrein sowie die Korps Jan von Werth, Altstädter und die Große Kölner.

In den Anfangsjahren saß im Elferrat ein als Frau verkleideter Mann, der den Damen bei der Organisation half, wird erzählt. Doch nicht nur die Damen waren aktiv, 1976 wurde auch ein Kinder- und Jugendchor gegründet, der fortan mit bei den Konzerten auftrat.

Konzerte, Reisen, Bunte Abende und Kostümsitzungen gehörten in den folgenden Jahrzehnten zum festen Programmablauf der KFBE-Sängerinnen und Sänger. Wobei in den letzten Jahren der Zulauf an neuen Stimmen abnahm und man sich durch andere Chöre stimmlich verstärken musste.

Eine kleine Feier zum 100-jährigen Bestehen

Eine Zäsur erfolgte durch Corona, denn jegliche Aktivitäten mussten eingestellt werden. Inzwischen wurde unter Leitung von Siegfried Bernhöft wieder geprobt, doch große Konzerte stehen seitdem nicht mehr auf dem Programm.

Das 100-jährige Bestehen des Chores wird nicht so pompös begangen wie noch das 75-jährige Bestehen im Jahr 1998. Vorgesehen ist nach den Worten des Vorsitzenden Wilhelm Lenzen eine kleine interne Feier im Clubraum des Stadtsaales: „Wir lassen es ruhig angehen, das entspricht auch mehr dem Altersdurchschnitt unserer Mitglieder.“ Auch der Sängerkreis Rhein-Erft wird das Jubiläum würdigen. Vorstandsmitglied Uschi Löhberg wird die Glückwünsche des Deutschen Chorverbandes überbringen.

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