Kardiologie-ExpertenIn Frechen gibt es bald ein Zentrum für Frauenherzen

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Vor einem Jahr hat Dr. Alexander Schuh die Abteilung Kardiologie und Schlafmedizin übernommen.

Vor einem Jahr hat Dr. Alexander Schuh die Abteilung Kardiologie und Schlafmedizin übernommen.

Frechen – Vor einem Jahr hat Dr. Alexander Schuh am St.-Katharinen-Hospital seine Tätigkeit als Chefarzt für Innere Medizin I, Kardiologie, Pulmonologie und Schlafmedizin begonnen. Er trat damals die Nachfolge von Professor Hans Josef Deutsch an. Seine erste Bilanz fällt positiv aus: „Ich konnte damals ein gut bestelltes Haus übernehmen und hatte darauf aufbauend die Möglichkeit, gemeinsam mit dem Team und mit Unterstützung der Geschäftsleitung einige Weiterentwicklungen voranzubringen“, resümiert Schuh.

In seiner Abteilung werden unter anderem Patienten mit Erkrankung der Herzkranzgefäße, mit Herzrhythmusstörungen und mit Lungenkrankheiten behandelt. Dazu wurden weitere moderne Geräte angeschafft. Unter anderem steht nun ein zweites Herzkatheter-Labor zur Verfügung. Außerdem wurde eine Elektrophysiologie-Anlage in Betrieb genommen. „Wir sind nun in der Lage, ein noch größeres Spektrum an invasiven Eingriffen anzubieten“, erläutert Schuh.

Impella-Herzpumpe ist großer Gewinn

Ein großer Gewinn sei die Anschaffung einer sogenannten Impella-Herzpumpe, die im Notfall die Überlebenswahrscheinlichkeit der Patienten erhöht. Eingesetzt wird sie bei kardiogenen Schocks. „Das ist ein lebensbedrohlicher Zustand, der durch die massive Reduktion der Pumpleistung des Herzens ausgelöst wird. Unbehandelt kann er zu Multiorganversagen und letztlich zum Tod eines Patienten führen“, erklärt Schuh. Das Herz sei in diesen Fällen nicht mehr in der Lage, das notwendige Volumen zur Verfügung zu stellen, um lebenswichtige Organe zu versorgen. Zehn Prozent der Herzinfarkte gehen in einen kardiologischen Schock über, so Schuh, 50 bis 80 Prozent der Patienten versterben in der Folge. „Das neue Gerät kann beim kardiologischen Schock überbrückend quasi eine Vollentlastung des Herzens bis zum operativen Eingriff erreichen, etwa bis zu einer Bypass-Operation.“ Das Gerät diene übergangsweise als Sicherheitsnetz und erhöhe die Überlebenswahrscheinlichkeit deutlich.

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Dazu erweitert die kardiologische Abteilung in Kooperation mit anderen Fachabteilungen ihr Behandlungsspektrum. Die Entwicklung eines neuen Zentrums für Frauenherzen unter der Leitung von Oberärztin Dr. Anna-Laura Hirsch wendet sich den Behandlungsbedürfnissen von herzkranken Frauen zu. Die geschlechtsspezifische „Gender Medizin“ gewinne nach aktuellem wissenschaftlichem Forschungsstand zunehmend an Bedeutung, heißt es in einer Pressemitteilung des St.-Katharinen-Hospitals. „Die Beschwerden bei kardiologischen Krankheitsbildern stellen sich bei Frauen häufig anders dar als bei Männern“, erläutert Schuh. Entsprechend angepasst müsse auch die Behandlungsstrategie sein.

Auch die Abteilung der Schlafmedizin wurde erweitert. Dafür stehen nun fünf Betten zur Verfügung.

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