Hoffest der KreishandwerkerschaftNicht alle schafften im Rhein-Erft-Kreis die Gesellenprüfung

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Das Bild zeigt die frisch gebackenen Gesellinen und Gesellen der Backer-Innung.

Stolz präsentierte Obermeister Guido Boveleth die erfolgreichen Auszubildenden in der Bäcker-Innung

Zum Treffen von Handwerk, Wirtschaft und Politik hat sich im Laufe von 23 Jahren das traditionelle Hoffest der Kreishandwerkerschaft entwickelt.

Auch in diesem Jahr waren neben den Mitgliedern der Innungen, Hans-Peter Wollseifer als Präsident der Handwerkskammer zu Köln viele Repräsentanten aus der Bundes-, Landes-, Kreis- und Kommunalpolitik vertreten.

Für Kreishandwerksmeisterin Martina Engels-Bremer war der Tag eine Premiere, hatte sie das Amt doch erst im Frühjahr übernommen. Sie ging in ihrer Ansprache unter anderem auf die Wettbewerbsfähigkeit des Handwerks ein, die allzu oft durch Auflagen in vielen Bereichen eingeschränkt und belastet wird.

Sie ging auch auf die Nachwuchssuche ein und stellte erfreut fest, dass die Ausbildungszahlen bei den Innungen weiter stabil sind. Allerdings gebe es einiges zu tun, um Jugendliche für das Handwerk zu begeistern. Ein weiteres Thema der Ansprache war erwartungsgemäß der Strukturwandel in der Region. Engels-Bremer richtete einen Appell an die Politiker. „Das Handwerk hat Redebedarf, wir würden uns gerne aktiver und intensiver einbringen“, sagte sie.

Zur Tradition bei dem von der Kreishandwerkerschaft Rhein-Erft und den im gleichen Haus ansässigen Unternehmen, Rechtsanwälten, Versicherungen und Steuerberatern veranstalteten Hoffest gehört es, die wirtschaftliche Situation der Betriebe zu thematisieren und die Auszubildenden verschiedener Innungen loszuprechen.

Frechener Fleischermeister Hans-Jakob Wiegand hat vor 60 Jahren seine Meisterprüfung abgelegt

Angetreten waren in diesem Jahr die fertig gewordenen Gesellinnen und Gesellen der Innungen Baugewerke, Elektrotechnik, Sanitär, Heizung und Klima, aber auch Dachdecker, Fleischer, Bäcker, Friseure, Maler und Lackierer. Bevor diese „Neulinge im Gewerbe“ aufgerufen wurden, galt es, einen verdienten Handwerker zu ehren. Der Frechener Fleischermeister Hans-Jakob Wiegand hat vor 60 Jahren seine Meisterprüfung abgelegt, das diamantene Jubiläum wurde mit einer Urkunde gewürdigt.

15 Auszubildende gingen bei der Gesellenprüfung der Maler- und Lackierer-Innung an den Start, und sie alle schafften das Ziel. Innungsbeste wurde Mara Wagenländer. In der Sparte Bauten- und Objektbeschichter kamen alle zwei Prüflinge ins Ziel. Bei den Maurern (Baugewerks-Innung) traten vier junge Männer an, mit Leon Stopp schaffte nur einer die Prüfung.

Von den neun Prüflingen, die Fliesen-, Platten- und Mosaikleger werden wollten, konnten sieben den Gesellenbrief in Empfang nehmen. Bei den Dachdeckern traten zwölf Auszubildende zur Gesellenprüfung an, allerdings schafften nur sechs ihr Ziel. Die Gesellenbriefe für die neuen Bäcker konnte Obermeister Guido Boveleht wieder einpacken. Vier der acht Kandidaten hatten die Prüfungen zwar bestanden, zur Feier waren sie aber nicht gekommen.

Justus Weinberg war einziger Prüfling bei den Fleischern

Von 26 männlichen und weiblichen Prüflingen, die als Fachverkäufer demnächst in einer Bäckerei arbeiten möchten, schafften 21 das Ziel. Innungsbeste waren Monika Belinska und Melina Cheyenne Schmengler. Wolfgang Axer, Obermeister der Fleischer-Innung, konnte mit Justus Weinberg nur einen einzigen Prüfling dieses Sommers als neuen Gesellen begrüßen. Dafür aber haben fünf Auszubildenden, die als Fachverkäufer oder -verkäuferinnen antraten, ihre Prüfungen erfolgreich absolviert. Die größte Gruppe stellte in diesem Jahr die Innung für Sanitär-, Heizung- und Klimatechnik.

Von 22 angehenden Anlagenmechanikern konnte Obermeister Frank Giesen 15 frisch gebackene Gesellen begrüßen. Die beiden Innungsbesten waren Fan Peishuai und Jonas Außem. Erwartungsgemäß den größten weiblichen Anteil an Prüflingen stellte die Friseur-Innung. 17 junge Frauen und ein männlicher Kandidat traten zur Prüfung an. Drei angehende Friseurinnen müssen noch einmal zur Prüfung antreten. Eine Erfolgsquote von 50 Prozent konnte die Innung der Elektrotechnischen Handwerke Rhein-Erft vermelden. Vier der acht Kandidaten gingen mit dem Gesellenbrief nach Hause.

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