Bornheim – Vier frühere Linke, drei aktive Piraten und fünf aufgebrachte Bürger, die sich erstmals in der Politik engagieren: Das ist das Gründungspersonal der Aktiven Bürger Bornheim, ABB. Die Wählervereinigung ABB will bei der Kommunalwahl am 25 Mai in den Stadtrat einziehen. In keiner Ratsperiode zuvor, sagt Paul Breuer, fraktionsloses Ratsmitglied und frisch gewählter erster Vorsitzender der ABB, habe es so viel Bürgerprotest gegeben, wie in der laufenden. Es habe allein zwei Bürgerbegehren gegeben, von denen eines bis zur Abstimmung gekommen und an der erforderlichen Wahlbeteiligung gescheitert ist. Dazu hängen überall in Bornheim und Roisdorf Transparente gegen das neue Einkaufszentrum in Roisdorf oder den Einbahnstraßenbetrieb der Königstraße. „Das ist das Klima, in dem wir sagen, so geht es nicht weiter“, sagt Breuer.

Den Grund hierfür sehen er und der zweite Vorsitzende, Jürgen Weiler, vor allem in mangelnder Transparenz der Verwaltung und Politik. „Wir wollen den Bürger in den Vordergrund stellen. Denn was passiert, wenn das nicht gemacht wird, sieht man ja gerade in Bornheim“, so Weiler. Durch mehr Bürgerbeteiligung will die ABB die Politikverdrossenheit aufbrechen. „Ich will etwas für die Jugend tun, kein Scherz“, sagt Manfred Umbach, einer von drei Beisitzern und mit 78 Jahren der Älteste in der Runde.

Die meisten Entscheidungen fielen einstimmig, so hat sich die Mitgliederversammlung zur Kandidatur bei der Kommunalwahl entschlossen und hat bestimmt, einen Bürgermeisterkandidaten aufzustellen. Obwohl das aussichtslos ist, sagt der Ex-Linke Breuer. Er habe damit gute Erfahrung gemacht, eine Bürgermeisterkandidatur sei öffentlichkeitswirksam. Er hatte sich bei der vergangenen Wahl bereits um den Posten beworben. Die nächsten Aufgaben sind, ausreichend Aktive zu gewinnen, um 22 Kandidaten aufzustellen, lokal relevante Themen auszumachen und mit Flugblättern zu bebildern.

Weitere Vorstandsmitglieder sind Kassenwart Georg Horch und die Beisitzer Marcus Rey und Marcel Weiler.