Alarm im Chemiepark KnapsackMitarbeiter wurde durch Chlorgas leicht verletzt

Chloralarm gab es am Mittwochmittag im Chemiepark Knapsack.
Copyright: Andreas Engels (Archiv)
Hürth – Zu einem Austritt von giftigem Chlorgas kam es am Mittwoch gegen 11.30 Uhr in einer Anlage des Kunststoffherstellers Vinnolit im Chemiepark Knapsack. Ein Mitarbeiter einer Fremdfirma erlitt leichte Verletzungen und wurde zunächst mit dem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht, konnte aber am Nachmittag bereits wieder nach Hause entlassen werden. Fünf weitere Mitarbeiter wurden vorsorglich vom Werksarzt untersucht. Für die Nachbarn der Anlage habe keine Gefahr bestanden, teilte Chemieparkbetreiber Yncoris mit.
Nach Angaben von Chemieparkssprecher Thomas Kuhlow handelte es sich um einen lokal begrenzten Stoffaustritt, die Menge des Chlorgases sei sehr gering gewesen. Chlor könne allerdings schon in geringsten Spuren wahrgenommen werden. „Das Gas war im Raum Kendenich und teilweise auch in Alt-Hürth zu riechen“, berichtet Kuhlow.
Hürth: Nachbarn des Chemieparks sollten Fenster und Türen schließen
Besorgte Anwohner hätten sich daraufhin beim Bürgertelefon des Chemieparks gemeldet. Dort sei ihnen geraten worden, Fenster und Türen zunächst vorsorglich geschlossen zu halten. Die Vorsichtsmaßnahme wurde aber bereits nach kurzer Zeit wieder aufgehoben.
Für zusätzliche Verunsicherung bei einigen Nachbarn des Chemieparks sorgte offenbar ein Alarm mit Warnhinweisen per Lautsprecher auf dem Werksgelände. „Es handelte sich dabei um eine interne Alarmierung, die Lautsprecherdurchsagen waren aber auch außerhalb im Umfeld des Chemieparks zu hören“, sagt Kuhlow.
Suche nach den Ursachen für Betriebsstörung im Hürther Chemiepark
Die Werkfeuerwehr und die Feuerwehr der Stadt Hürth waren im Einsatz. Vor Ort wurden auch Luftmessungen vorgenommen, die Werte seien aber unbedenklich gewesen. Chemieparksprecher Kuhlow: „Eine Gefährdung der Bevölkerung kann ausgeschlossen werden.“ Die Ursache für die Betriebsstörungen würden derzeit untersucht, die zuständigen Behörden seien informiert worden.
Das könnte Sie auch interessieren:
Vinnolit beschäftigt im Chemiepark 270 Mitarbeiter und produziert am Standort in Knapsack Spezialkunststoffgranulate sowie als Nebenprodukt auch Natronlauge. Die PVC-Granulate werden als Rohstoffe an die Hersteller von medizinischen Produkten wie Spritzen und Kanülen, von Baustoffen wie zum Beispiel Fenster und Bodenbeläge geliefert und werden auch bei der Produktion von Kunststoffrohren eingesetzt.