Hürth – In Feuerwehrkreisen wurde seit Wochen darüber spekuliert. Jetzt bestätigte Bürgermeister Walther Boecker auf Anfrage, dass die Feuerwehr Hürth bald einen neuen Chef braucht. Dr. Friedhelm Wolter, derzeit Leiter der Freiwilligen Feuerwehr und der Hauptamtlichen Wache, geht neuen Aufgaben nach. Boecker: „Herr Wolter wird uns voraussichtlich zum Jahresende verlassen.“ Dies sei sehr schade, da er mit ihm immer gut zusammengearbeitet habe. Wolter sei ein sehr kompetenter Mitarbeiter.

Wolter wechselt zum 1. Januar 2014 zur Bundeswehr nach Sonthofen (Oberallgäu). Im Rahmen der Bundeswehrreform sollen künftig auch die Feuerwehren unter einem einheitlichen Kommando stehen – mit Sitz im bayerischen Sonthofen. Insgesamt werden deutschlandweit 72 Bundeswehr-Feuerwehren demnächst zentral in den Organisationsbereichen Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen aus der südlichsten Stadt Deutschlands geführt. Etwa 3000 Mitarbeiter zählt die Bundeswehr-Feuerwehr im ganzen Land. Organisatorisch soll die Bundeswehr-Feuerwehr in drei Bereiche aufgegliedert werden, von denen der 44-jährige Hürther die Sparte Aus- und Fortbildung sowie Fähigkeitsentwicklung leiten wird.

Renten-Idee von vielen Städten übernommen

Friedhelm Wolter trat 1981 der Jugendfeuerwehr bei, seit 1990 ist er bei der Hauptamtlichen Wache, die er seit 1998 leitet. Gleichzeitig ist er auch Leiter der Freiwilligen Feuerwehr und unterrichtet als Hochschullehrer in Köln. In den vergangenen Jahren war er einer von zwei Vertretern des Kreisbrandmeisters. Nach Ablauf der Amtszeit stand er für eine Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung.

Im Zusammenhang mit allgemein sinkenden Zahlen bei der Nachwuchsrekrutierung der freiwilligen Wehren dachte sich Wolter vor einigen Jahren ein Rentensystem für ehrenamtliche Feuerwehrmänner und -frauen aus, um das Amt attraktiver zu machen. Diese Idee übernahmen deutschlandweit zahlreiche Städte.

Wolters Nachfolge ist noch nicht geklärt. Es sei noch offen, ob die Stelle intern oder extern ausgeschrieben werde, sagte Boecker.