Familienbad in HürthJede Fliese wird beim Frühjahrsputz gesäubert

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Mit dem Hochdruckreiniger wird jede einzelne Beckenfliese abgespritzt. 

Hürth – Großreinemachen ist gerade im Familienbad De Bütt angesagt. Und weil das mit erheblichem Aufwand verbunden ist und auch einige Reparaturen erledigt werden müssen, bleibt das Bad für insgesamt vier Wochen bis einschließlich 5. April geschlossen. In der Sauna kann dagegen weiter geschwitzt werden.

Ins Schwitzen geraten auch die rund 50 Mitarbeiter des Bäderbetriebs. Denn das Schrubben der bis zu 3,30 Meter tiefen Becken ist ganz schön anstrengend, und um die professionellen Hochdruckreiniger zu handhaben, brauche man ordentlich Kraft, weiß Herbert Jost, Leiter des Bäderbetriebs: „Die Leute wissen abends, was sie gemacht haben.“

In den Fugen setzt sich Schmutz ab

In insgesamt drei Reinigungsgängen werde jede einzelne Beckenfliese eingeseift und anschließend abgespritzt. Obwohl das Wasser in den Becken fortwährend einen Reinigungskreislauf durchläuft, ist die Grundreinigung der Becken mindestens einmal im Jahr Pflicht. „In den Fugen setzt sich Schmutz ab“, erklärt Jost, „das würde sich irgendwann auf die Wasserqualität niederschlagen.“ Der Wasserqualität gilt höchste Aufmerksamkeit.

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Dass die Reinigungsarbeiten so viel Zeit brauchen, hängt mit der Vor- und Nachbereitung zusammen. Allein 36 Stunden dauere es, so Jost, bis das große Sportbecken mit 840.000 Liter Wasser leergelaufen sei. Und noch einmal vier bis fünf Tage, bis es wieder vollgelaufen, aufgeheizt und der Reinigungskreislauf und die Chloranlage wieder in Gang gesetzt ist.

Austausch von zwei Millionen Liter Wasser

Insgesamt werden knapp zwei Millionen Liter Wasser ausgetauscht. Die Becken müssen langsam geleert und gefüllt werden, damit die Fliesen nicht von der Wand platzen.

In der Zwischenzeit werden in der Wassertechnik im Keller des Familienbads Mess-Sensoren ausgewechselt und die Regeltechnik zum Teil erneuert. Das geschehe auch, um Ausfällen vorzubeugen. Denn aufgrund der Lieferfristen würde das Beckenausfälle von zwei bis vier Wochen bedeuten, erklärt der Bäderchef.

Überprüft werden auch die riesigen Beckenfilter, in denen Schwebstoffe aus dem Wasser zurückgehalten werden. Jeder der drei Filter für das Sport- und Außenbecken filtert pro Stunde 90.000 Liter Wasser. „Die setzen sich schon mal zu“, so Jost. Dann muss das Filtermaterial ausgetauscht werden.

Weg zum Sprungturm wird saniert

Die Auszeit nutzt der Bäderbetrieb auch, um die Galerie zum Sprungturm mitsamt der Treppenanlagen wieder instand zu setzen. Im Zuge der Revisionsarbeiten stellte sich heraus, dass die Korrosionsschäden größer sind als zunächst erwartet.

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Auch die Außenbecken am Familienbad werden gründlich abgeschrubbt und auf Hochglanz gebracht.

Die Stahlkonstruktion wird nun gesandstrahlt und neu beschichtet, zwei der vier Ständer müssen zusätzlich geschweißt werden. Mit einer rutschfesten Beschichtung werden darüber hinaus 1200 Quadratmeter Fliesenfläche im Badbereich versehen, auch Fugen werden erneuert.

In den kommenden Jahren stehen größere Sanierungsarbeiten im Familienbad an. „Der Altbau ist 40 Jahre alt“, sagt Gebäudeamtsleiter Christian Stähler, „Wärme und Feuchtigkeit haben der Bausubstanz zugesetzt.“

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