Nach heftigen DiskussionenAn diesen Orten in Hürth sollen Fahrradparkplätze entstehen

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Sicher angekettet werden können Fahrräder an solchen Stahlbügeln. Vor einer Kita an der Lortzingstraße in Hermülheim gibt es solche Stellplätze bereits.

Sicher angekettet werden können Fahrräder an solchen Stahlbügeln. Vor einer Kita an der Lortzingstraße in Hermülheim gibt es solche Stellplätze bereits.

  • Im Hürther Stadtgebiet sollen bald 15 neue Fahrradparkplätze entstehen.
  • Die Kosten sind überschaubar.
  • Unsere interaktive Karte zeigt, wo man bald mit den neuen Abstellanlagen rechnen kann.

Hürth – Radfahrer sollen ihre Zweiräder künftig sicherer parken können. Über das Stadtgebiet verteilt sollen Fahrradabstellanlagen aufgestellt werden. Die Fahrradparkplätze bestehen aus nebeneinander gereihten massiven Stahlbügeln, an denen Fahrräder diebstahlsicher angekettet werden können. Die Kosten sind überschaubar: 30.000 Euro wurden nach Angaben von Stadtbaudirektor Manfred Siry in den Wirtschaftsplan der Stadtwerke eingestellt. Um die Standorte allerdings wurde heftig gerungen.

Vor über einem Jahr schon hatten die Grünen beantragt, in allen Ortsteilen Radbügel an Orten mit viel Publikumsverkehr – zum Beispiel vor Läden und Arztpraxen – aufzustellen. Die Verwaltung schlug zwischenzeitlich rund 20 Standorte vor. Doch bis zur Entscheidung in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Planung, Umwelt und Verkehr musste sich das Gremium mehrfach mit dem Thema beschäftigen. Auch im Arbeitskreis Radverkehr wurden die Radbügel diskutiert, zudem wurden die Ortsvorsteher nach ihrer Meinung gefragt.

Hürth: Politik streitet sich wegen Parkplätzen

Gerungen wurde um die Frage, bei welchem anderen Verkehrsteilnehmer womöglich der Platz für die Fahrradabstellanlagen abgezwackt werden sollte. Die Grünen-Politikerin Inge Cürten-Noack sprach von einem „Zielkonflikt“: Der Verkehrsraum müsse gerecht zwischen Radfahrern, Fußgängern und Autoverkehr aufgeteilt werden.

Hinweis der Redaktion: Die Orte der Fahrradstellplätze können am Ende leicht abweichen. Zu manchen Standorten ist bislang nur die Straße bekannt.

Die Grünen waren dagegen, Fußgängern Platz auf den Bürgersteigen streitig zu machen, schließlich seien die Gehwege an vielen Stellen ohnehin schon zu eng für Rollatoren und Kinderwagen. Auch Grünflächen wollten die Grünen nicht für Fahrradbügel opfern.

Gegen den Vorschlag, Parkplätze umzufunktionieren, gab es jedoch Widerstand aus den Ortsteilen. Dabei ergibt das aus Sicht der Grünen durchaus Sinn. Cürten-Noack geht davon aus, dass die Bügel mehr Hürther zum Umstieg auf das Fahrrad bewegen werden. „Wer mit dem Rad kommt braucht keinen Pkw-Stellplatz“, so die Ratsfrau.

An 15 Orten in Hürth gibt es bald neue Fahrradstellplätze

Der planungspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Rüdiger Winkler, glaubt indes, dass sich der vorhandene Platz durchaus gerecht zwischen den Verkehrsteilnehmern aufteilen lasse. „Dafür muss ich niemandem etwas wegnehmen“, sagte Winkler im Planungsausschuss.

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Auf 15 Standorte konnte man sich im Planungsausschuss schließlich einigen, zwei weitere wurden erneut zurückgestellt; dort sollen noch einmal Alternativen geprüft werden. Herbert Verbrüggen (CDU), Vorsitzender des Planungsausschusses, kündigte an, dass darüber hinaus weitere Standorte untersucht und „zeitnah realisiert“ werden sollen. SPD-Sprecher Michael Kleofasz forderte, dass jetzt „endlich losgelegt“ werden müsse. „Wir reden über Fahrradabstellanlagen. Nicht mehr und nicht weniger.“

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