Über den RheinWasserbus könnte in Zukunft zwischen Wesseling und Köln fahren

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Dieser Amphibienbus fährt in Hamburg. (Archivbild)

Wesseling – Mit dem Bus nach Köln oder bis Leverkusen. Und das nicht über die Straße, sondern über den Rhein. Das könnte schon bald möglich sein, wenn es nach einer aktuellen Machbarkeitsstudie für ein Wasserbussystem geht. Zusammen mit den Städten Leverkusen und Köln hat die Stadt Wesseling die Studie in Auftrag gegeben. Erste Erkenntnisse liegen jetzt vor.

Prinzipiell, so die Studie, sei ein Wasserbus eine gute Möglichkeit, die bisherigen öffentlichen Verkehrsmittel zu entlasten und zu unterstützen. Allerdings nur dort, wo die Menschen schnell am Rhein sind und die Fahrzeit des Wasserbusses geringer ist als mit Bus und Bahn.

Wasserbus nach Köln bietet in Wesseling kaum Vorteile

Für Wesseling – die Stadt ist mit der Straßenbahnlinie 16 schon sehr gut an Köln und Bonn angeschlossen – bedeutet das, dass ein Wasserbus kaum Vorteile für den Weg nach Köln mit sich bringen würde. Grund dafür ist vor allem der Weiße Bogen des Rheins, der die Fahrstrecke über den Rhein verlängert.

Um eine ähnliche Fahrzeit wie mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu ermöglichen, müsste der Wasserbus mit einer Geschwindigkeit von bis zu 39 Kilometer pro Stunde auf dem Rhein fahren und so gut wie ohne Zwischenstopp. Im Vergleich: Um innerhalb Kölns von A nach B zu kommen, würde eine Geschwindigkeit von 10 bis 19 Kilometer pro Stunde trotz Zwischenhaltestellen oftmals ausreichen.

Wesseling würde von einem Wasserbus profitieren

Trotz der weiteren Fahrstrecke würde Wesseling von einem Wasserbus profitieren. Eine Haltestelle in Wesseling würde auch für Menschen in Brühl oder Köln-Meschenich von Interesse sein, so die Macher der Studie, da der Anleger mit dem Fahrrad in fünf bis acht Kilometer Entfernung läge. Der größte Vorteil eines Wasserbusses in diesem Abschnitt des Rheins wäre allerdings die Überwindung des Flusses auf die andere Rheinseite.

„Der Rhein ist in der Köln-Bonner-Bucht eine Barriere zwischen den Städten und Gemeinden. Zwischen Wesseling und Köln-Porz gibt es zum Beispiel aktuell gar keine aktive Verbindung; außer über die Straße. Diese Verbindung könnten Wasserbusse herstellen und zudem als Projekt Modellcharakter für den kompletten schiffbaren Rhein entwickeln“, sagt Wesselings Bürgermeister Erwin Esser. Dadurch könnte für die Wesselinger eine schnellere Anbindung an den Flughafen oder sogar eine Direktverbindung bis nach Deutz geschaffen werden.

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Ein weiterer Vorteil wäre die Anbindung in den Rhein-Sieg-Kreis nach Niederkassel oder nach Bonn. Jedoch beteiligen sich weder der Rhein-Sieg-Kreis noch die Stadt Bonn an der Machbarkeitsstudie, wodurch beide in den Planungen kaum berücksichtigt werden.

Im März sollen mögliche Linienkonzepte sowie geeignete Schiffstypen erarbeitet sein. Im Mai soll der Abschlussbericht zur Studie folgen.

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