Zahlreiche Klagen über GestankViele Hürther haben die Nase voll

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Auch aus Alt-Hürth wurden zuletzt Geruchsbelästigungen gemeldet. Der Verursacher liegt aber wohl nicht vor Ort.

Hürth – Beschwerden über Geruchsbelästigungen gibt es immer mal wieder – in den vergangenen drei Wochen sind sie aber nach Angaben der Stadtverwaltung gehäuft aufgetreten. Vor allem in Alt-Hürth, Fischenich, Hermülheim und Kendenich haben viele Einwohner sprichwörtlich die Nase voll. Auf der Suche nach dem Verursacher bittet die Verwaltung die Bezirksregierung in Köln um Aufklärung.

Immissionsschutz ist eigentlich Angelegenheit des Kreises und der Bezirksregierung. „Wir sind formal nicht zuständig, aber die Beschwerden laufen hier im Rathaus auf“, sagt Marco Dederichs, Leiter des Fachbereichs Zentrale Dienste bei der Stadtverwaltung. Bereits im November 2018 hat die Stadt deshalb einen runden Tisch ins Leben gerufen, an dem regelmäßig auch örtliche Unternehmen sitzen, die als Quelle von Gerüchen in Frage kommen könnten.

Stadt Hürth hat Meldeplattform freigeschaltet

Oft sei es aber gar nicht so einfach, den Verursacher zu finden, so Dederichs. Deshalb hat die Stadt eine Meldeplattform auf ihrer Internetseite freigeschaltet. In ein Formular können Ort und Art der Geruchsbelästigung eingetragen werden, außerdem Angaben zur Wetterlage und Windrichtung. Daraus entsteht eine Karte, mit deren Hilfe die Geruchsquelle eingegrenzt werden kann – allerdings aufwendig per händischer Auswertung. „Der Ansatz ist gut“, sagt Dederichs, „doch es gibt automatisierte Verfahren, die ein effektiveres Monitoring ermöglichen.“

Die Hürther haben in Bergheim angeregt, ein solches System kreisweit einzuführen. Nicht nur wegen der Zuständigkeiten und der Kosten, wie Dederichs betont: „Die Verursacher liegen oft gar nicht im Stadtgebiet.“ Bei den jüngst beklagten Geruchsbelästigungen könne er „fast ausschließen, dass sie eine Ursache in Hürth haben“.

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Dederichs hat auch die Bezirksregierung angeschrieben. Er möchte Auskunft darüber, welche Betriebe als Verursacher der jüngsten Geruchsbelästigungen in Frage kommen und wie die Behörde sie kontrolliert.

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