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Nach tödlichem UnfallGrüne weisen auf Gefahren für Radfahrer und Fußgänger in Hürth hin

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Das Foto zeigt eine Radfahrerin auf dem Radweg am Busbahnhof, der gerade von einem Bus gekreuzt wird.

Eine Gefahrenstelle sehen die Grünen beim Radweg im Bereich des Busbahnhofs.

Mit einer Radtour machten die Grünen auf Gefahren im Straßenverkehr aufmerksam. Sie sehen nicht nur auf der Frechener Straße Handlungsbedarf.

„Hier entlang der Frechener Straße ist Fahrrad fahren gefährlich“, sagte ein 61-jähriger Hürther. Am Montagnachmittag hatte er sich der Erkundungsfahrt der Hürther Grünen angeschlossen. Zwei Stunden radelten die Kommunalpolitiker mit ihrer Landtagsabgeordneten Antje Grothus aus Kerpen durch Hürth, um dabei einige Gefahrenstellen für Radfahrer und Fußgänger hinzuweisen.

Mit dabei waren auch Bürger – so wie der 61-Jährige. Die Erkundungstour fand er aufschlussreich. „Es gab recht interessante Einblicke“, fand auch eine 54-jährige Teilnehmerin. „Es ist gut, dass wir Bürger uns bei solchen Aktionen einbringen können.“ Bedauerlich sei allerdings, dass trotz des bürgerschaftlichen und politischen Engagements so wenig passiere. „Dabei würden doch alle von einer fahrradfreundlichen Stadt profitieren“, sagte sie. Für mehr Sicherheit von Fußgängern und Radfahrern wünscht auch sie sich ein Umdenken in der Gesellschaft und Tempo 30 im ganzen Stadtgebiet Hürth.

In Hürth werde der motorisierte Verkehr bevorzugt, meinen die Grünen

„In Hürth wird der motorisierte Verkehr bevorzugt“, beklagte die Grünen-Stadtverordnete Britta Bojung. Sie berichtete von Geschwindigkeitsmessungen, die im Juli zweimal jeweils eine Woche lang in beide Fahrtrichtungen im Bereich der Frechener Straße, Ecke Theresienhöhe stattgefunden haben. An der Ampel dort waren Anfang Juni die zehnjährige Schülerin Avin und der 25-jährige Schulbegleiter Luis von einem Auto angefahren worden, sie starben im Krankenhaus. „In beiden Wochen hat es hier jeweils mehr als 6600 Geschwindigkeitsüberschreitungen gegeben“, berichtete Bojung. Viel zu oft seien dabei sogar Geschwindigkeiten von über 110 km/h festgestellt worden.

Mit der Radtour wollten die Grünen, allen voran Ratsherr Stefan Buro, vor Ort den dringenden Handlungsbedarf in der Verkehrspolitik deutlich machen. Mit unterwegs waren auch Vertreter des ADFC Rhein-Erft und der Grünen aus dem benachbarten Köln-Lindenthal. Kritische Stellen sehen die Grünen unter anderem auf der Theresienhöhe im Bereich des Busbahnhofs. Der Fahrradweg auf der Theresienhöhe gilt von der Frechener Straße kommend zunächst für beide Fahrtrichtungen. Für Radfahrer, die in Richtung ZOB unterwegs sind, endet der Radweg allerdings vor dem Busbahnhof mitten im Gegenverkehr.

Hürth: Grüne fordern Tempo 50 auf der Frechener Straße

Katastrophal sei der Zustand der Radwege an der Horbeller Straße, der auch von viele jungen Leute genutzt werde, die aus den Wohngebieten zu den weiterführenden Schulen fahren. Die Grünen finden, dass der Radweg aufgrund der Schlaglöcher, Wurzelaufbrüche, aufragender Kanal- und Schachtabdeckungen umgehend gesperrt werden sollte. Dieser Radweg sei gefährlich und eine Zumutung für alle Radfahrenden.

Einen weiteren Stopp legten die Grünen an der Kreuzung Horbeller Straße, Ecke Decksteiner Straße ein. Dort, aber auch in der Verlängerung der Decksteiner Straße bei der Querung der Frechener Straße werde in beide Fahrtrichtungen viel zu schnell gefahren werde. „Wir wünschen uns hier auf der Frechener Straße zwischen der Decksteiner Straße und Alt-Hürth Tempo durchgehend Tempo 50“, erklärte Bojung.

Blitzanlage könnte Tempo- und Rotlichtverstöße festhalten

„Menschenleben zu schützen, ist doch wichtiger, als ein paar Minuten schneller mit dem Auto am Ziel zu sein“, betonte auch die Landtagsabgeordnete Grothus. Ihr sei es sehr wichtig, dass Politik und die Verwaltung jetzt konsequent und zügig handeln.

Bojung wies auf Musterlösungen für Gefahrenstellen hin, die der ADFC und die Polizei des Rhein-Erft-Kreises entwickelt hätten, teils seien sie bereits umgesetzt worden. „Das Einfärben von Kreuzungsbereichen, das Anbringen von Fahrradsymbolen auf der Fahrbahn und das Aufstellen von Warnbaken können zeitnah und schnell zusätzlichen Schutz bieten“, erklärte Bojung. An der Kreuzung Frechener Straße/Theresienhöhe fordern die Grünen über eine auffällige Kreuzungsmarkierung hinaus aber auch eine Blitzanlage, die Rotlichtfahrten und Geschwindigkeitsüberschreitungen festhält.