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Drei Monate vergangenNach tödlichem Unfall in Hürth geht das Warten auf neue Ampel weiter

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Das Foto zeigt die Ampel-Baustelle an der Frechener Straße.

Ein neuer Auslegermast soll die Ampel an der Unfallkreuzung Frechener Straße/Theresienhöhe übersichtlicher machen. Bis jetzt steht nur der Pfahl.

Seit fast zwei Monaten steht an der Unfallstelle nur ein Pfahl hinter einem rot-weißen Bauzaun. Was der Landesbetrieb Straßen dazu sagt.

Eine der Sofortmaßnahmen, die die Verkehrsbehörden nach dem tragischen Unfall Anfang Juni auf der Frechener in Hürth angekündigt hatten, lässt weiter auf sich warten. An der Unfallkreuzung Frechener Straße/Theresienhöhe soll durch einen neuen Auslegermast die Ampel besser zu sehen sein – bislang steht dort seit fast zwei Monaten aber nur ein Pfahl hinter einem rot-weißen Bauzaun.

„Das Betonfundament ist mittlerweile ausgehärtet, der Ausleger liegt zur Montage bereit“, sagte Susanne Friesen, Sprecherin des Landesbetriebs Straßen, auf Nachfrage. Mit der Stadt und der Polizei müsse aber noch abgestimmt werden, wie der Verkehr während der Montage sicher geleitet werden könne. „Urlaubsbedingt ist das finale Abstimmungsgespräch erst in der kommenden Woche möglich“, so die Sprecherin.

Experten sollen die Frechener Straße  abschnittsweise begutachten

Für das von der Unfallkommission des Rhein-Erft-Kreises angestoßene Sicherheitsaudit gibt es derweil noch keinen konkreten Zeitplan. Der Landesbetrieb stelle gerade ein Team aus zertifizierten Fachleuten zusammen, erklärte Sprecherin Friesen. Die Experten sollen die Frechener Straße abschnittsweise begutachten und auch vorhandene Verkehrsdaten mit einbeziehen.

Die Stadt Hürth hatte kurz nach dem Unfall mit Messgeräten und einer Kamera den Verkehrsfluss erfasst. Zudem hatte der Kreis die Polizei beauftragt, die Geschwindigkeit an der Unfallstelle und deren Verlauf zu messen. Laut Landrat Frank Rock (CDU) war die Zahl der Verstöße unauffällig gewesen.

Polizisten an der Unfallstelle auf der Frechener Straße in Hürth

Polizisten an der Unfallstelle auf der Frechener Straße in Hürth

Wann das Team beim Landesbetrieb seine Arbeit aufnehmen wird, ist noch offen. Friesen: „Da alle Kolleginnen und Kollegen ihren Job als Sicherheitsauditor neben dem normalen Job machen, ist eine Team- und Terminfindung manchmal durchaus schwierig.“ Die „Dringlichkeit und Sensibilität“  sei aber allen bewusst, es werde alles an eine zügige Durchführung gesetzt.

Bei dem Verkehrsunfall am 4. Juni waren die elfjährige Schülerin Avin und der Schulbegleiter Luis (25) gestorben. Der Fahrer eines BMW (20) war offenkundig bei Rot über die Ampel gefahren und hatte mehrere Personen erfasst. Die mit Warnwesten bekleideten Schülerinnen und Schüler der Carl-Orff-Grundschule waren auf dem Weg zum Sportunterricht auf einem wenige hundert Meter entfernten Sportplatz.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den 20-jährigen Unfallfahrer wegen fahrlässiger Tötung, fahrlässiger Körperverletzung und wegen Straßenverkehrsdelikten. Die Ermittlungen liefen noch, sagte ein Behördensprecher am Freitag (19. September).

Mit der Verkehrssicherheit auf der Frechener Straße befasst sich auch der Hürther Verkehrsausschuss am 7. Oktober (18 Uhr, Bürgerhaus). Der Hauptausschuss hatte Anfang September einen Bürgerantrag zur Einführung von Tempo 30 auf der Frechener Straße in das Fachgremium verwiesen. Die Initiatoren knüpfen an die Forderung einer Online-Petition an, die kurz nach dem Unfall gestartet wurde und mehr als 10.0000 Unterstützerinnen und Unterstützer fand.