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Neue SatzungDie meisten Hundehalter müssen in Hürth bald tiefer in die Tasche greifen

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Das Foto zeigt einen liegenden Hund.

Ab 2026 gelten in Hürth bei der Hundesteuer neuere Regelungen und neue Steuersätze.

Je nach Zahl der Hunde steigt die Steuer 2026 um zwölf bis 63 Euro pro Tier und Jahr. Für gefährliche Hunde wird die Steuer kaum erhöht.

Hundehalter müssen in Hürth ab dem kommenden Jahr tiefer in die Tasche greifen. Der Stadtrat hat mit großer Mehrheit eine neue Hundesteuersatzung beschlossen. Sie sieht eine Erhöhung der Steuersätze sowie verschiedene Anpassungen vor – etwa zu den Regelungen für gefährliche Hunde – und erstmals eine Steuerbefreiung für ausgebildete Assistenzhunde.

Die bisherige Satzung stammt aus dem Jahr 2000 und wurde seitdem mehrfach verändert. Zuletzt wurde die Hundesteuer vor vier Jahren angehoben. Die neuen Sätze sind weiter nach der Zahl der Hunde pro Haushalt gestaffelt. Für einen Hund steigt die Steuer von 88 auf 100 Euro. Bei zwei Hunden werden künftig 132 Euro pro Tier fällig (bisher 100 Euro). Wer drei oder mehr Hunde hält, muss künftig 176 Euro pro Vierbeiner zahlen, 63 Euro mehr als bisher.

Für gefährliche Hunde bleibt die Steuer in Hürth stabil

Für als gefährlich eingestufte Hunde bleiben die Steuersätze deutlich höher – hier wird 2026 allerdings nur aufgerundet. Für einen solchen Hund bleibt es bei 640 Euro. Wer zwei gefährliche Hunde hält, zahlt künftig 740 Euro je Tier, einen Euro mehr als bisher. Bei drei oder mehr gefährlichen Hunden steigt die Steuer auf jeweils 840 Euro (plus drei Euro).

Die Verwaltung hat sich bei den Steuersätzen am Durchschnitt der Kommunen im Rhein-Erft-Kreis orientiert. Die Hundesteuer in Hürth liege weiterhin deutlich unter den Spitzenwerten vergleichbarer Städte.

Die AfD-Fraktion stimmte gegen die Erhöhung. Eine pauschale Anhebung belaste besonders sozial schwächere Haushalte, argumentierte sie. Vor allem die stärkere Steigerung ab dem zweiten Hund sei unverhältnismäßig, sagte die Fraktionsvorsitzende Britta Jendges.

In Hürth sind aktuell 4068 Hunde angemeldet

Auch die Linke kritisierte die Vorlage. Es sei nicht nachvollziehbar, warum einige Kategorien stark erhöht würden, während die Sätze für gefährliche Hunde nahezu unverändert blieben. Eine gleichmäßige, moderate Anhebung aller Steuersätze sei sozial gerechter, so die Ratsgruppenvorsitzende Jessica Ophoven. Sie forderte, die Satzung insgesamt noch einmal zu überarbeiten und die Entscheidung zu vertagen.

Das Mehrheitsbündnis aus CDU und Grünen sowie die SPD lehnten eine Vertagung jedoch ab. Derzeit sind in Hürth 4068 Hunde gemeldet, darunter 26 gefährliche Tiere. In 380 Haushalten leben zwei Hunde, in 61 Haushalten drei oder mehr. Nach Angaben der Verwaltung soll die Erhöhung Mehreinnahmen von rund 60.000 Euro pro Jahr bringen.