Pop-up-StoreIm Hürth-Park und in Bergheim öffnen Karnevalsläden nur für die Session

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Zwei kostümierte Frauen zeigen Hut und Jacke im Karnevalsladen im Hürth-Park.

Mit viel Spaß an der Freude beraten Tine Weckop und Anette Klemmer im Karnevalsladen Think Jeck im Hürth-Park die Kunden.

Der Händler Think Jeck hat in Hürth und Bergheim Karnevalsläden in leerstehenden Ladenlokalen eröffnet. Ende der Session ist wieder Schluss.

In der leerstehenden ehemaligen Postbank-Filiale am Eingang zum Westflügel des Einkaufszentrums Hürth-Park geht sei Anfang Januar wieder die Post ab – aber diesmal ganz anders. Die Schaufenster sind bunt dekoriert, aus der Ladentür tönt Stimmungsmusik.

Das Kölner Unternehmen Think Jeck hat dort einen Pop-up-Store eröffnet, in dem auf 280 Quadratmetern noch bis einschließlich Karnevalssamstag allerhand Karnevalsartikel verkauft werden. Auch in Bergheim ist das Unternehmen vorübergehend in ein leerstehendes, 450 Quadratmeter großes Ladenlokal an der Kölnstraße 2 eingezogen.

Der Laden läuft im Hürther Einkaufszentrum

Kurz vor Ladenschluss haben Filialleiterin Tine Weckop und Mitarbeiterin Anette Klemmer selbst nach einem langen Tag noch richtig gute Laune. Der Laden läuft im Hürth-Park. „Wir sind das führende Geschäft in unserer Kette“, freut sich Weckop, die von einem „enormen Ansturm“ der Kunden berichtet.

Insgesamt acht Karnevalsläden betreibt die Kauffrau Gabriele Makel aktuell in Köln und Umgebung, sieben davon ausschließlich in der Session. Dafür mietet sie für die Wochen vor Karneval leerstehende Ladenlokale an. Die meisten ihrer Geschäfte haben bereits seit dem 15. Dezember geöffnet, darunter auch der in Bergheim. Im Hürth-Park war am 5. Januar Verkaufsstart.

Über 2000 Karnevalsartikel warten in Hürth und Bergheim auf die Jecken

Ihren ersten Laden eröffnete Gabriele Makel 2000 in Köln. Seit 2005 handelt sie mit Karnevalsartikeln, auch im Internet. 2018 folgten Pop-up-Stores. Bei der Suche nach Ladenlokalen achtet die Kauffrau, die in der Saison 60 Leute beschäftigt, auf eine Lage mit hoher Kundenfrequenz und auf große Schaufenster.

Auch auf die Fläche kommt es an: Mindestens 250 Quadratmeter seien erforderlich, damit sie ihr großes Sortiment präsentieren könne. Über 2000 Artikel sind im Angebot, vom Haarreif über Masken, Schals und Jacken bis zum kompletten Kostüm. T-Shirts kann man sich mit eigenem Motiv bedrucken lassen. Makel: „Bei uns kann man sich von Kopf bis Fuß jeck einkleiden.“

Pop-up-Stores bringen Vorteile für Vermieter, Mieter und Kunden

Dabei sei es gar nicht so einfach, ausreichend große Ladenlokale in passender Lage zu finden. „Viele Vermieter haben ihre Flächen verkleinert, um noch Mieter zu finden“, berichtet Makel. Die Karnevalsläden als Zwischenmieter seien eine „Win-win-Situation“ für alle.

Karnevalsartikel seien als Saisonware schließlich nur wenige Wochen im Jahr gefragt, ein Pop-up-Store spare damit Kosten. „Ich kann die Artikel dadurch günstig anbieten“, erklärt die Geschäftsfrau. Und der Vermieter bekomme nicht nur seine Miete für drei Monate im Voraus, sondern auch Aufmerksamkeit für sein Ladenlokal, das sie zur Weitervermietung besenrein hinterlässt.

Im Hürth-Park freut man sich über den Zwischenmieter

Auch im Hürth-Park freut man sich über den Zwischenmieter in dem Ladenlokal, das nach dem Umzug der Postbank innerhalb des Centers aus strategischen Gründen nicht langfristig vermarktet wird. Die Fläche liegt am Schlemmermarkt, für den es Umbaupläne gibt.

„Pop-up-Stores sind ein Gewinn sowohl für Mieter als auch Vermieter“, sagt Center-Managerin Hella Dubrowsky. „Ein Kaufmann kann ohne viel Aufwand und großes Risiko ein Konzept ausprobieren und dann entscheiden, ob er das langfristig weiter betreiben möchte, oder, wie im Beispiel von Think Jeck, die Saison nutzen.“ Auch die Kunden würden profitieren, so die Center-Managerin. Der Pop-up-Store mache neugierig, belebe das Center und vergrößere die Angebotsvielfalt.

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