Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Verein fürchtet um ZukunftNeue Diskussion über einen Kunstrasenplatz für den SV Kendenich

2 min
Das Foto zeigt ein Schild „Sportanlage gesperrt. Betreten verboten“ am Tor zum Tennenplatz an der Buschstraße.

Der Ascheplatz in Kendenich ist nach starken Regenfällen unbespielbar. Der Verein fordert einen Kunstrasen.

Die Verwaltung soll aktuelle Kosten ermitteln und verschiedene Varianten – Kunstrasen und Naturrasen – prüfen. Derzeit fehlt das Geld.

Als einziger Hürther Fußballverein kickt der SV Kendenich noch auf Asche. Die SPD will das ändern und stellte im Sportausschuss erneut den Antrag, den Tennenplatz an der Buschstraße mit Kunstrasen auszustatten. Damit griffen die Genossen eine Initiative des Vereinsvorstands auf.

Seit fünf Jahren kämpft der Verein um Kunstrasen. Im Sommer 2022 entschied der Sportausschuss aber, zunächst den maroden Naturrasenplatz in Berrenrath mit künstlichem Grün auszustatten. Für zwei neue Plätze reiche das Geld nicht, hieß es damals.

Hürth: SV Kendenich sieht sich ins Abseits gestellt

In Kendenich sieht man sich ins Abseits gestellt. Der Zustand des Tennenplatzes habe weiter gelitten, Ausweichmöglichkeiten auf andere Kunstrasenplätze gebe es nicht. Alle Bemühungen, die Jugendarbeit neu zu beleben, seien gescheitert, beklagt der sportliche Leiter Christian Esser: „Wer will schon auf Asche spielen, wenn überall Kunstrasen liegt?“ Ohne moderne Anlage habe der SV Kendenich keine Zukunft.

CDU und Grünen wiesen den SPD-Antrag als Wahlkampfmanöver zurück. Grünen-Ratsherr Clemens Cochius sprach von einem „Showantrag“, der Kendenicher CDU-Stadtverordnete Thomas Klug von „reinem Populismus“, mit dem die SPD „auf Stimmenfang“ gehe. Der Antrag enthalte weder Bedarfs- und Kostenermittlung noch einen Finanzierungsvorschlag.

Im Hürther Haushalt fehlt das Geld für einen weiteren Kunstrasenplatz

SPD-Ratsherr Frank Baer aus Kendenich wehrte sich gegen den Vorwurf: „Wir vertreten die Interessen des SV Kendenich. Das werden wir auch nach der Wahl tun.“

Der Erste Beigeordnete Jens Menzel stellte klar: Der SPD-Antrag könne nicht beschlossen werden, weil keine Haushaltsmittel zur Verfügung stünden – nicht einmal das Geld für eine notwendige Bodenanalyse. In Berrenrath hatte die Bodensanierung die Kosten auf über 1,3 Millionen Euro steigen lassen. Für Kendenich war vor Jahren mit 800.000 Euro kalkuliert worden, doch diese Zahl sei längst überholt.

Der Ausschuss beschloss schließlich einen Änderungsantrag von CDU und Grünen: Die Verwaltung soll nun aktuelle Kosten ermitteln und verschiedene Varianten – Kunstrasen und Naturrasen – prüfen. „Unser Ziel muss sein, dem SV Kendenich einen Kunstrasenplatz zur Verfügung zu stellen“, meint Christdemokrat Klug. Der Grüne Cochius warnte jedoch, dass die Sportpauschale, aus der die Kunstrasenplätze in Hürth finanziert werden, bereits „ausgereizt“ sei.