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Statt PollerSchranke soll für mehr Sicherheit auf dem Hürther Marktplatz sorgen

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Das Foto zeigt die Schranke vor dem Otto-Räcke-Platz am Bürgerhaus.

Mit einer Schranke wird neuerdings die Zufahrt zum Otto-Räcke-Platz vor dem Bürgerhaus geregelt.

Eine Marktbeschickerin beschwerte sich, die Zufahrt sei zu eng. Doch laut Stadt passt sogar ein großer Drehleiterwagen der Feuerwehr hindurch.

Eine rot-weiß gestreifte Schranke versperrt seit kurzem die Zufahrt von der Friedrich-Ebert-Straße aus auf den Otto-Räcke-Platz vor dem Bürgerhaus. Sie ersetzt eine Reihe von Pollern, die zuvor jedes Mal vor Veranstaltungen wie dem Wochenmarkt entfernt werden mussten, um die Fahrt auf den Platz freizugeben. Ortsvorsteher und Marktmeister Hans-Josef Lang ist froh, dass die Schranke, für die er lange gekämpft habe, nun installiert worden sei.

Dennoch löste die neue Barriere kürzlich eine Diskussion in den sozialen Medien aus. Hintergrund war, dass eine Marktbeschickerin beklagt hatte, die Durchfahrt durch die Schranke sei zu schmal. Sie befürchtete, dass sie künftig nicht mehr mit einem größeren Gespann auf den Marktplatz fahren könne. Mit ihrer Beschwerde wandte sie sich zunächst an den Marktmeister. Doch sowohl Lang als auch ein Sprecher der Stadtverwaltung winkten ab.

Hürth: Marktmeister musste früher acht Poller entfernen

Für Marktmeister Lang ist die Schranke eine große Erleichterung. Bislang habe er an den Markttagen frühmorgens insgesamt acht Poller – vier am Straßenrand und vier direkt vor dem Otto-Räcke-Platz – per Hand entfernen und dann wieder einsetzen müssen, wenn alle Händler auf dem Platz waren. Das gleiche Spiel dann nachmittags zum Marktschluss noch einmal.

Doch bisweilen habe es Schwierigkeiten beim Herausheben und Einsetzen der Poller gegeben – besonders im Winter. „Ich habe morgens um 6.30 Uhr die Poller mit dem Gasbrenner auftauen müssen, bevor ich sie herausnehmen konnte“, berichtet Lang. Nun müsse er einfach nur die Schranke auf- und wieder abschließen. Auch die Feuerwehr habe einen Schlüssel.

Stadt Hürth sah in den Pollern ein Sicherheitsrisiko

Die Stadt bestätigt, dass sich die Poller häufig zugesetzt hätten und im Winter schon mal festgefroren seien. „Infolge der Schwierigkeiten wurden die Poller teilweise nicht mehr eingesetzt“, so der Verwaltungssprecher. Das sei auch ein Sicherheitsproblem. Der Platz sei dadurch in der Vergangenheit wiederholt unerlaubt befahren worden.„Die Schranke lässt sich bei jeder Witterung öffnen und schließen und verhindert – auch bei Veranstaltungen – die irreguläre Befahrung des Platzes. Sie stellt damit auch einen wichtigen Sicherheitsaspekt dar“, so der Verwaltungsvertreter.

Dass die Durchfahrt mit einer Breite von 3,40 Metern groß genug sei, hat nach Angaben der Stadtverwaltung eine Probefahrt mit einem Drehleiterfahrzeug der Feuerwehr bestätigt, das immerhin 2,70 Meter breit und 10,30 Meter lang ist. Für noch breitere Fahrzeuge könne notfalls der Auflagepfosten der Schranke aus seiner Bodenhülse gehoben werden – dann wächst die Durchfahrtsbreite sogar auf über vier Metern. Laut Marktmeister Lang hätten die anderen Beschicker des Wochenmarkts und auch des Genussmarkts einmal im Monat keine Bedenken angemeldet.

Unterdessen lassen die fest verlegten Stromanschlüsse auf dem Otto-Räcke-Platz weiter auf sich warten. Der Auftrag an den Netzbetreiber Westenergie sei erteilt worden, einen Termin gebe es aber noch nicht. Inzwischen hält Marktmeister Lang die feste Verkabelung auch nicht mehr unbedingt für erforderlich. Er befürchtet vielmehr, dass die Wurzeln der zwölf Platanen durch die Verlegung der Kabel im Boden Schaden nehmen könnten.