Nach dem UmzugHürther Sozialkaufhaus eröffnet nach Karneval im Gewerbegebiet Kalscheuren

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Vier Frauen zeigen ein Kleid zwischen Regalen und Kleiderständern im Gewandhaus.

Der Neueröffnung fiebern Ute Riemann, Karin Syhre, Otti Kügler und Lisa Hackenjos vom Gewandhaus-Team entgegen.

Das ehrenamtliche Gewandhaus-Team bietet auf 250 Quadratmetern gespendete Kleidung und Haushaltswaren für Menschen mit wenig Einkommen an.

Fast geschafft ist der Umzug des Hürther Gewandhauses von der Theresienhöhe in Hürth-Mitte an die Winterstraße im Gewerbegebiet Kalscheuren. Am Donnerstag nach Karneval (15. Februar) wird das Sozialkaufhaus am neuen Standort wieder eröffnen. Das Team von Ehrenamtlerinnen um die Vorsitzende Lisa Hackenjos hatte in den vergangenen Wochen alle Hände voll zu tun und darf nun erstmal aufatmen. Bis zur Eröffnung sind nur noch Kleinigkeiten zu erledigen.

Mitte September musste das Gewandhaus am alten Standort schließen. Die Fläche an der Theresienhöhe wird für den geplanten Fitness- und Bewegungspark gebraucht. Die Stadt ließ das aus 26 Containermodulen zusammengesetzte Second-Hand-Kaufhaus auf Tiefladern nach Kalscheuren transportieren und dort auf einer Parkplatzfläche wieder aufbauen.

Umzug des Gewandhauses von Hürth-Mitte nach Kalscheuren kostet 230.000 Euro

Der Zeitplan war eng, weil die Stadt den 230.000 Euro teuren Umzug aus Fördermitteln bezahlt hat und dafür Fristen einzuhalten waren. Gerade einmal vier Tagen sei dem Gewandhaus-Team geblieben, um am alten Standort einzupacken. Beim Aus- und wieder Einräumen halfen zwar die Mitarbeiter eines beauftragten Umzugsunternehmens. „Wir haben aber jede Menge selbst gemacht“, berichtet Hackenjos.

Seit Mitte Dezember bereitet die Vereinsvorsitzende mit zehn Mitstreiterinnen die Neueröffnung vor. Inzwischen haben die Ehrenamtlerinnen mehr als 400 Plastikboxen und noch einmal so viele Umzugskartons mit Ware wieder ausgepackt und in die Regale einsortiert. „Wir haben zum Glück einen Handwerker in unseren Reihen, der uns viel geholfen hat, zum Beispiel beim Befestigen der Regale“, sagt Lisa Hackenjos.

Das Team hofft, dass Kunden wie Spender nach Karneval wieder den Weg finden zum Gewandhaus. Der neue Standort im Gewerbegebiet Kalscheuren liegt nicht so zentral wie der alte in Hürth-Mitte. Bis zur nächsten Bushaltestelle ist es ein halber Kilometer Fußweg. „Das ist nicht so günstig, denn zu uns kommen oft Familien mit Kind und Kegel“, sagt Ehrenamtlerin Ute Riemann.

1200 Menschen mit geringem Einkommen hat das Gewandhaus in der Kundenkartei. Sie finden auf den 250 Quadratmetern Verkaufsfläche gut erhaltene Kleidung – oft Markenware –, Wäsche, Schuhe, Haushaltswaren und Geschenkartikel für kleines Geld. Die Verkaufserlöse reicht der Verein an soziale Einrichtungen weiter.


Team spendet 25.000 Euro an soziale Einrichtungen in Hürth

Ein Vierteljahr lang musste das Gewandhaus wegen des Umzugs 2023 geschlossen bleiben. Dennoch konnte der Trägerverein 25.000 Euro aus dem Verkauf von Sachspenden an soziale Einrichtungen überweisen. 10.000 Euro bekamen die Fördervereine von Grundschulen und Kitas. Jeweils 5000 Euro erhielten die Tafel und der Kinderschutzbund. Jeweils 2500 Euro gingen an die Familienbüros Am Gustav und Mittendrin.

Geöffnet ist das Gewandhaus an der Winterstraße 60b in Kalscheuren montags 10 bis 14 Uhr, dienstags und donnerstags 13 bis 17 Uhr. Spenden werden ab 19. Februar montags von 10 bis 14 Uhr und dienstags von 15 bis 17 Uhr angenommen.

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