Nach der PandemieTierheim Helenenhof in Hürth hat zurzeit keine Kapazitäten mehr

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Kater Calva zeigt sich bei der Begegnung mit Wilfried Wiedeloh anschmiegsam und schmust mit ihm herum.

Kater Calva zeigt sich bei der Begegnung mit Wilfried Wiedeloh anschmiegsam.

Viel Menschen haben nach der Pandemie keine Zeit mehr für ihren Hund.

„Ginamaus“, wie die Tierpflegerin Katja Jark die Hündin nennt, hatte Pech. Vor sieben Jahren fand sie ein neues Zuhause bei einer liebevollen Halterin, jetzt ist der Staffordshire-Mischling wieder im Heim. Die Halterin habe sie, selbst schwer erkrankt, wieder abgeben müssen, erzählte die Tierpflegerin. Die erneute Vermittlung der Hündin sei aber ungewiss. „Gina ist echt lieb und ich könnte sie selbst Anfängern nur empfehlen“, weiß Katja Jark. Aber Gina sei als „Listentier“ geführt, ihre Haltung falle unter die Kampfhundeverordnung, die besondere Fertigkeiten vom Hundehalter verlangt und koste hohe Steuern.

Gina ist kein Einzelfall. Alle 15 Hunde im Tierheim Helenenhof gelten wegen Besonderheiten in der Haltung zu den schwer vermittelbaren Tieren, darunter auch fünf Hütehunde, wahre Arbeitstiere mit ausgeprägtem Schutzinstinkt. Zum ersten Sommerfest „seit langem“ hatte der Verein zur Verhinderung von Tierquälerei Köln und Umgebung auf dem Tierheim Helenenhof eingeladen, der Erlös sei für die Schützlinge bestimmt.

Erbschaft ermöglichte Kernsanierung

Die Hunde blieben zum Fest im inneren Bereich des Hundehauses, um großen Stress in der Begegnung mit Menschen zu vermeiden, erläuterte der Vorsitzende Wilfried Wiedeloh. Und zwar blieben sie in ihren eigenen Räumen. Eine Erbschaft habe es dem Verein ermöglicht, im seit 1984 bestehenden Hundehaus eine Kernsanierung vorzunehmen, erläuterte Wiedeloh.

Die damals vorhandenen Gitter, die die Zwinger voneinander trennten, habe man jetzt zugunsten separater Räume für die Einzeltierhaltung getauscht. Versehen seien die Räume mit Klappen, die den Hunden jederzeit Zugang zu den Außenzwingern ermöglichten. Alle Wünsche der Pfleger für eine optimale Haltung der Tiere habe man bei der Sanierung verwirklichen können, sogar die Fußbodenheizung.

Verein zählt etwa 500 Mitglieder

Auch das Katzenhaus habe eine Sanierung erfahren, schildert die zweite Vorsitzende Sandra Thegart. Das Dach aus transparenter Wellplatte sei endlich einer stabilen, wetterfesten Holzkonstruktion gewichen. Etwa 40 Katzen zählt Thegart im Heim. Ungefähr 500 Mitglieder zähle der Verein und viele Menschen kümmerten sich ehrenamtlich um die Schützlinge, aber gerade für die Morgenstunden könne man weitere Helfer brauchen.

Die Kapazitäten zur Aufnahme neuer Hunde seien allerdings erschöpft, stellte Wiedeloh fest. Ähnlich wie in anderen Tierheimen der Umgebung zeige man sich von der Vielzahl der Anfragen überfordert. Viele Tierhalter, die sich in der Coronazeit einen Hund angeschafft hätten, erlebten bei Wiederaufnahme ihres normalen Arbeitslebens, dass sie eigentlich keine Zeit für das Tier hätten, so Wiedeloh. Weitere Informationen zu den Tieren und Verein gibt es im Internet.

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