Kinder und Lehrerinnen an der Carl-Orff-Grundschule sind geschockt. Die Täter kamen gleich zweimal und bewarfen die Hühner mit Steinen.
Schüler geschocktUnbekannte verwüsten Hühnerstall an Hürther Schule und töten zwei Hennen

Die Kinder der Carl-Orff-Grundschule sind fassungslos: Unbekannte sind zwei Mal in das Gehege der Schulhühner eingedrungen und haben zwei Hennen getötet.
Copyright: Andreas Engels
Zwei Fälle von Zerstörungswut sorgen für Fassungslosigkeit an der Carl-Orff-Grundschule. Gleich zweimal kurz hintereinander suchten Unbekannte über Nacht das Hühnergehege im hinteren Teil des Schulhofs heim, brachen die Tür zum Hühnerstall auf, verwüsteten das Gehege und bewarfen die Tiere offenbar mit Steinen. Zwei der vier Hühner verendeten.
„Die Kinder sind todtraurig“, berichtet Schulleiterin Birgit Schneider, „wir sind alle entsetzt.“ Die Rektorin hat Strafanzeige erstattet. „Wir ermitteln wegen Sachbeschädigung und Verstoß gegen das Tierschutzgesetz“, bestätigt ein Polizeisprecher.
Erst vor wenigen Wochen war das Hühnerprojekt an der Carl-Orff-Grundschule in Hürth gestartet. Die zutraulichen Hennen scharren und gackern seitdem in einem großzügigen Gehege hinter einem 1,80 Meter hohen Zaun.
Hürth: Schulkinder haben den Hühnern originelle Namen gegeben
In einem alten Sandkasten hat Schulhausmeister Daniel Peritore den Hühnerstall aufgebaut, der mit Legekörben, Klettersteigen, Futterautomat und Tränke ausgestattet ist. Eine vollautomatische Klappe schließt sich bei Dämmerung hinter den Hühnern und öffnet sich im Morgengrauen wieder.
Die ganze Schule kümmert sich um die adoptierten Hühner, die vom nahe gelegenen Hühnerhof Füngeling stammen. Es handelt sich um ausgebüxte Legehennen, die nicht wieder zurück in die Ställe gesetzt werden dürfen, damit sie keine Krankheiten einschleppen. Die Kinder haben ihnen Namen gegeben: Die Hühner heißen Friedolina, Legehenne Fischer, Wilde Hilde und Cookie.
Täter kletterten offenbar über einen 1,80 Meter hohen Zaun
Alle drei Wochen kümmert sich eine andere Klasse darum, die Hühner zu füttern, den Stall zu säubern und die Eier einzusammeln. Die Kinder sollen dabei nicht nur erfahren, woher die Eier auf dem Frühstückstisch und für den Kuchen kommen, sie sollen auch lernen, Verantwortung für die Tiere zu übernehmen.
„Wir haben die Kinder darauf vorbereitet, dass auch mal ein Huhn sterben kann“, sagt Schulleiterin Schneider. „Dabei haben wir aber eher an einen Fuchs oder einen Habicht gedacht. Mit Vandalismus haben wir nicht gerechnet.“
Am Freitag nach Christi Himmelfahrt entdeckte der Schulhausmeister morgens die Verwüstung und ein totes Huhn. „Die Täter sind anscheinend über den Zaun geklettert, haben die Tür vom Hühnerstall aufgebrochen, die Legeboxen herausgerissen und die Hühner mit Steinen beschmissen“, berichtet Schulleiterin Schneider.
An der Hürther Grundschule lässt man sich nicht entmutigen
Die Steine stammten aus einer kleinen Mauer, die die Schüler gebaut haben, damit sich die Hühner verstecken können. Am Sonntagmorgen bot sich dem Hausmeister ein ähnliches Bild. Wieder musste er ein totes Huhn begraben und den Stall reparieren.
„Wir haben innerlich Trauerbeflaggung aufgezogen“, sagt Birgit Schneider. Aber entmutigen lassen werde man sich nicht. „Die Kinder möchten jetzt eine Wildkamera und eine Überwachungskamera installieren“, so die Rektorin. Das sei ohnehin geplant gewesen, um Live-Bilder vom Hühnerstall auf die Internetseite der Schule zu übertragen. Bislang sei das daran gescheitert, dass das Wlan-Netz nicht bis in die hinterste Ecke des Schulhofs reiche.
Landwirt Martin Füngeling hat zugesagt, der Schule zwei weitere Hennen zu überlassen. Auch er ist fassungslos: „Die Hühner mit Steinen zu erschlagen, das ist heftig.“