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ZwischenbilanzWarum das Hürther Familienbad De Bütt wieder mehr Badegäste lockt

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Das Foto zeigt eine Besucherin vor dem Drehkreuz am Eingang des Familienbads.

Das Familienbad De Bütt erhält ein neues Kassensystem. Dafür müssen auch die Drehkreuze am Eingang ausgetauscht werden.

In diesem Jahr könnte erstmals seit vielen Jahren die Marke von 300.000 Besuchern geknackt werden. Unterdessen wird ins Bad investiert.

Das Familienbad De Bütt verzeichnet steigende Besucherzahlen. Von Anfang Januar bis Ende Juli wurden 179.000 Badegäste gezählt – und damit schon mehr als im gesamten Jahr 2023. „Ich bin optimistisch, dass wir in diesem Jahr die Marke von 300.000 Besuchern knacken“, sagte Bäderchef Patrick Kasten. Mehr Gäste hatte das Bad zuletzt im Jahr 2018, damals waren es knapp 313.000.

Kasten führt die positive Entwicklung vor allem auf die neuen, verlängerten Öffnungszeiten zurück. Außerdem sei in den vergangenen Monaten einiges getan worden, um das Bad aufzuwerten: Fliesen und Anstriche wurden erneuert, die Fassade erhielt frische Farbe. Nicht zuletzt wurden die Beckentemperaturen wieder auf das Niveau vor der Corona-Pandemie angehoben. Auch die Sauna verzeichnet höhere Besucherzahlen als erwartet. Bis Ende Juli schwitzten knapp 11.000 Badegäste in den Saunen.

Hürth: Positive Aussichten auch bei den Finanzen des Familienbads

Die positive Bilanz macht sich bei den Finanzen bemerkbar. Im Badbereich rechnet der Bäderbetrieb mit knapp 120.000 Euro Mehreinnahmen gegenüber dem Planansatz, in der Sauna beträgt das erwartete Plus rund 43.000 Euro. Darüber hinaus weist der Quartalsbericht steigende Erlöse aus dem Verkauf von Badeartikeln aus. Gleichzeitig konnten die Betriebskosten des Bads gesenkt werden. Aktuell kalkuliert der Bäderbetrieb mit einem Defizit von 2,33 Millionen Euro – geplant waren 2,7 Millionen Euro.

Um das Familienbad attraktiver zu machen, will der Bäderbetrieb investieren. Das Kinderbecken soll modernisiert und der Wasserspielplatz im Außenbereich mit neuen Spielgeräten ausgestattet werden. Auch in der Sauna sind Investitionen geplant.

Armbänder ersetzen Coins im Hürther Familienbad

Bereits im Oktober erhält De Bütt ein neues Kassensystem. Das alte System sei in die Jahre gekommen und störanfällig, sagte Kasten. „Ohne den Austausch müssten wir wohl bald wieder Tickets mit der Zange abknipsen“, so der Bäderchef. Das neue System ersetzt die bisherigen Coins durch Armbändern. Dafür investiert der Bäderbetrieb rund 280.000 Euro.

Die Installation ist aufwendig: Drehkreuze müssen ausgetauscht, unter den Fliesen neue Kabel verlegt und 1000 Spindschlösser in den Umkleidekabinen erneuert werden. Die Arbeiten beginnen am Montag, 29. September. Das Bad bleibt dann für zwei Wochen geschlossen.

Noch keine Entscheidung über die neue Wasserrutsche

Zum teuersten Projekt, dem Bau einer neuen Wasserrutsche, gibt es noch keine Entscheidung. 1,7 Millionen Euro stehen dafür im aktuellen Haushaltsplan, der Bäderausschuss will aber noch einmal über die Investition beraten. Auch zur Zukunft des baufälligen Solebeckens gibt es noch keine Entscheidung. Die Stadt hat Klage gegen einige am Bau beteiligte Firmen erhoben. „Das Gericht hat einen neuen Gutachter bestellt“, erklärte der Erste Beigeordnete Jens Menzel.

Unterdessen sorgte ein Wahlplakat der SPD mit der Aufschrift „Auch morgen: Kein Verkauf von De Bütt“ auf dem Parkplatz des Familienbads für Irritationen. Das Plakat habe Badegäste und Mitarbeitende verunsichert, so Bäderchef Kasten. „Für uns ist eine Privatisierung des Schwimmbads keine Option“, stellte der CDU-Stadtverordnete Sebastian Horst im Bäderausschuss klar. In früheren Diskussion sei es lediglich um die Sauna gegangen, nicht um das Bad. Die SPD-Stadtverordnete Margit Reisewitz entgegnete trocken: „Wehret den Anfängen.“