In beiden Kitas ist Wasser in den Boden gesickert. In Kendenich stammt es aus einem Leck im Heizungsrohr, in Kalscheuren aus einer Klospülung.
Verspätete EröffnungWasserschäden setzen zwei Hürther Kindertagesstätten weiter zu

Die neue Kita in Kendenich wird nach einem Wasserschaden voraussichtlich erst Ende November fertig – ein Jahr später als geplant.
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Die Stadt hat weiter mit Wasserschäden in zwei Kindertagesstätten zu kämpfen. So kann der Neubau Am Sonnenhang in Kendenich wohl erst Ende November in Betrieb genommen werden – mehr als ein Jahr später als ursprünglich geplant. Und im Gebäude auf dem ehemaligen Fußballplatz in Kalscheuren, das nach dem Starkregen im Juni 2021 kernsaniert werden musste, betreut der Awo-Regionalverband Rhein-Erft & Euskirchen als neuer Träger zwar seit April schon eine Kita-Gruppe – ein Teil der Räume steht aber nach einem neuerlichen Wasserschaden nicht zur Verfügung.
Eigentlich sollte es in Kendenich ganz schnell gehen. Beim Spatenstich im Januar 2024 war die Stadt optimistisch davon ausgegangen, dass die neue Unterkunft für die Kita Burgwichtel schon im folgenden Oktober fertiggestellt werden könnte. Die städtische Einrichtung musste 2021 ihre gemieteten Räume im Ortskern von Kendenich wegen Problemen mit Feuchtigkeit und Schimmel verlassen, derzeit werden die Kinder in der ehemaligen Jugendherberge am Hürtherberg betreut.
Hürth: Leck in der Heizungsanlage wurde erst nach Tagen entdeckt
Allerdings kam es nach Angaben der Baufirma im vergangenen Herbst durch ein Leck in der Heizungsanlage, das erst nach Tagen entdeckt wurde, zu einem Wasserschaden im schon weitgehend fertiggestellten Neubau. Teile des Fußbodenaufbaus müssen erneuert werden. „Im Neubau wurden infolge des Wasserschadens erhöhte Feuchtigkeitswerte, mikrobieller Befall sowie teilweise Schimmel festgestellt“, so ein Sprecher der Stadtverwaltung. Die Stadt habe den Generalunternehmer aufgefordert, die Mängel zu beheben. Und das werde, so habe der Bauunternehmer vor zwei Wochen mitgeteilt, bis November dauern.
Die Räume der Kita in Kalscheuren sollen dagegen schon ab August wieder vollständig nutzbar sein. Das Holzbauwerk war nach den schweren Regenfällen vor knapp vier Jahren überflutet und schwer beschädigt worden. Teile des Gebäudes und der Bodenaufbau mit Fußbodenheizung mussten zurückgebaut und komplett erneuert werden, betroffen war auch der Innenausbau. Als Schutz vor Hochwasser wurde eine Betonmauer um das Gebäude herum gebaut.
Sanierung in Kalscheuren zog sich über Jahre hin
Die Arbeiten zogen sich über Jahre hin, die Kinder der Kita Farbenland wurden in Containerräumen neben der Baustelle betreut. Im Sommer 2024 verkündete der damalige Betreiber, die Awo-Betriebsgesellschaft „Der Sommerberg“, das Aus für die Kita. Die Stadt fand mit dem Awo-Regionalverband aber einen neuen Träger, der im April mit einer Gruppe startete. Inzwischen kam es aber erneut zu einem Wasserschaden.
Durch einen angesägten Spülkasten einer Toilette sei kontinuierlich Wasser über den Estrich gelaufen, teilte die Verwaltung im Mai im Planungsausschuss mit. „Der erneute Wasserschaden, der erst vor wenigen Wochen festgestellt wurde, machte weitere Rückbau- und Trocknungsarbeiten notwendig“, so der Sprecher der Stadtverwaltung jetzt auf Nachfrage. Die Arbeiten seien inzwischen abgeschlossen, der Abschluss des Innenausbaus hänge vom Ergebnis von Schadstoffmessungen der Innenluft ab, die zeitnah vorliegen sollen.
Im Außenbereich wird derzeit immer noch am Hochwasser- und Starkregenschutz gearbeitet. Die beauftragte Firma habe die Arbeiten zwischenzeitlich unterbrochen, sei aber nun aufgefordert worden, sie bis Mitte Juli fertigzustellen, so die Stadt. „Die Inbetriebnahme mit allen vier Gruppen ist für den 1. August geplant, steht jedoch in Abhängigkeit mit dem weiteren Verlauf der Sanierung und den Abstimmungen mit dem Jugendamt, dem Träger und der Versicherung“, sagte der Verwaltungssprecher.