Neue Kirchenglocken in HürthBei der Premiere in Hürth spielte die Technik nicht mit

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An einer Spirale reihen sich die Glocken auf.

An einer Spirale reihen sich die Glocken auf.

Hürth-Hermülheim – Den Erntedanktag nutzten die Gemeindeglieder der Evangelischen Kirchengemeinde in Hürth, um das neue Glockenspiel an der Martin-Luther-King-Kirche im Rahmen eines Festgottesdienstes einzuweihen. Auch Bürgermeister Dirk Breuer war als Schirmherr des Projekts an den Villering gekommen, um die jetzt 34 Glocken gemeinsam mit Manuel Busch, dem Vorsitzenden des Presbyteriums, nun auch offiziell erklingen zu lassen.

Kaum ein Platz blieb frei bei dem Festgottesdienst, den die Kantorei sowie ein durch Mitglieder der katholischen Nachbargemeinde St. Joseph verstärktes Bläserensemble unter der Leitung von Kantorin Denise Seidel musikalisch umrahmten. An den Tasten der Orgel saß Romana Bae. Die Ausschmückung der Kirche zu Erntedank war eine Spende der katholischen Gemeinde, der man in Efferen während ihrer Umbauarbeiten ein Gastrecht in der eigene Kirche einräumte.

Hürther Gemeinde: Lehmiger Untergrund und Probleme mit der Statik verzögerten den Aufbau

Die Instandsetzung des defekten Glockenturms an der 44 Jahre alten Martin-Luther-King-Kirche stand schon lange auf der Projektliste der Gemeinde. Im Jahre 2018 wurde der Beschluss gefasst, den Turm zu erneuern und um 16 Glocken zu erweitern. Ursprünglich sollte die Einweihung bereits im September 2019 gefeiert werden. Allerdings verzögerten sich die Arbeiten erheblich, weil es Probleme mit der Statik und dem lehmigen Untergrund am Standort des Glockenturms gab. Auch die Pandemie warf die Arbeiten zurück.

Der neue Glockenturm ist elf Meter hoch und wiegt fünf Tonnen. In der sechseckigen Konstruktion, die die Wabenstruktur der Kirche aufnimmt, hängen die Glocken an einer innenliegenden aufsteigenden Spirale, darunter auch die neuen, in Straßburg gegossenen Schöpfungs- und Vaterunser-Glocken, die künftig zum Gottesdienst läuten werden. Das neue Geläut ist harmonisch auf die Glocken der katholischen Nachbarkirche St. Joseph abgestimmt, so dass diese demnächst gemeinsam in ökumenischer Harmonie erklingen können, wie Pfarrerin Christiane Birgden erläuterte. Sie wurde von beim Einzug begleitet von Pfarrerin Franziska Boury (Efferen) und Pfarrer Jan Ehlert (Gleuel). Auch die Pfarre St. Joseph war durch Diakon Bertram Herr vertreten.

Bei der Premiere hakte das Wlan-Netz

Der eigentliche Start des Geläuts erwies sich als leicht problematisch. Denn die Glocken und das Glockenspiel können nicht nur von der Sakristei aus geläutet werden, es gibt auch eine App fürs Mobiltelefon. Doch als Manuel Busch vom Presbyteriums, dies mit Bürgermeister Dirk Breuer vornehmen wollte, spielte das Wlan-Netz nicht mit. Und so musste doch alles von Hand ausgelöst werden. Über die weit geöffneten Fenster der Kirche konnten die Gäste dann die Melodien und das Geläut verfolgen.

Das Glockenspiel wird über einen kleinen Spieltisch, ähnlich einem Keyboard, gespielt. Es ist aber auch möglich, Lieder und Melodien auf Festplatte einzuspielen, die dann abgerufen werden können.

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Sein Grußwort umrahmte Bürgermeister Dirk Breuer als Schirmherr mit Zitaten aus Schillers „Glocke“. „Dies ist ein historischer und auch bewegender Moment für die Stadt“, erklärte er und bezeichnete das neue Glockenspiel als ein Geschenk der Kirchengemeinde für alle Hürther. „Ihr Klang ist eine Stimme von oben, die aufruft und einlädt zur Besinnung.“

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