KonjunkturUnternehmen im Rhein-Erft-Kreis sprechen in IHK-Umfrage von düsteren Aussichten

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Eine Fabrik mit Silos, Türmen und Kesseln und einem Feuerwehrfahrzeug.

Die Stimmung unter den IHK-Unternehmen im Kreis ist nicht gut. Die Lage wird überwiegend als schlecht bezeichnet, die Aussichten sind düster, sagt der IHK-Konjunkturbericht zum Herbst. Das Bild zeigt Evonik in Wesseling.

Die Unternehmen im Rhein-Erft-Kreis befänden sich seit fast vier Jahren im Krisenmodus, sagt die IHK. Der Zustand sei belastend.

Die Stimmung unter den Unternehmen im Kreis ist schlecht. Das ist das Ergebnis der Konjunkturumfrage, die die Industrie- und Handelskammer jeden Herbst unter einer repräsentativen Zahl von Mitgliedern vornimmt. „Bei der Einschätzung der eigenen Lage sind die Werte dramatisch abgefallen“, sagt Gero Fürstenberg, Leiter der IHK-Geschäftsstelle Rhein-Erft. Das sei alarmierend, sagt Fürstenberg. „Bisher hatten wir oft schlechte Werte bei den Erwartungen – doch die realisieren sich ja nicht immer.“

Wenn Unternehmen aber ihre aktuelle Lage als schlecht einschätzten, sei das besorgniserregend. Laut IHK bewerten 27 Prozent der Unternehmen im Kreis ihre Geschäftslage als gut, bei der Umfrage im Frühjahr waren es noch 30 Prozent. Jedes Dritte Unternehmen sieht seine Lage als schlecht (vorher: 25 Prozent). Unter dem Strich bleibt damit ein negativer Saldo.

Der große Unterschied zu den bisherigen Tiefpunkten zu Coronazeiten 2020 und zur Energiekrise 2022 sei, dass es aktuell keine deutlich erkennbare Krise gebe. „Zur Zeit der Umfrage im September gab es das geopolitische Risiko mit dem Israel-Konflikt noch gar nicht“, sagt Fürstenberg.

Die Probleme für die Unternehmen seien derzeit sehr vielschichtig, etwa mit dem Arbeits- und Fachkräftemangel, den hohen Energiekosten oder der zu hohen Bürokratisierung. „Vom Vorkrisenniveau wie im Jahr 2019 sind wir weit entfernt“, sagt Fürstenberg.

Nur jedes zehnte Unternehmen an Rhein und Erft erwartet Besserung

Es seien auch keine Aufschwungsignale zu erkennen. Denn auch der Ausblick der Unternehmen sei getrübt: Nur noch jedes zehnte Unternehmen gehe von einer besseren Geschäftsentwicklung aus (Vorumfrage: 18 Prozent). 41 Prozent rechneten mit einer schlechteren Entwicklung (30 Prozent). „Wir befinden uns in einer Rezession“, sagt Fürstenberg.

Dass sich die Unternehmen nun schon fast vier Jahre im Krisenmodus befänden, sei sehr belastend. „Die Vielzahl der Risiken überfordert die Unternehmen“, sagt Matthias Franken, Referent bei der IHK für Wirtschaftspolitik und Konjunktur. „An den Rahmenbedingungen, die die Politik setzt, muss sich schleunigst etwas ändern.“

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